Klimawald Bayreuth: Forest-for-Future

Mit dem sogenannten Klimawald soll in Bayreuth ein Wald entstehen, der dem Klimawandel trotzen kann. Das von Bayreuther Studierenden im Masterstudiengang ‚Global Change Ecology‘ initiierte Projekt wird gemeinsam mit der Stadtförsterei und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth (AELF) in einer sturm- und dürregeschädigten Waldfläche von einem Hektar verwirklicht. Für die Pflanzaktion vom 25. bis 27. April 2019 sind helfende Hände sehr willkommen! Wer körperlich fit ist und mitpflanzen will, meldet sich online für die gewünschte Zeit an: www.klimawaldbayreuth.com

Die einen kommen aus aller Welt nach Bayreuth, um im internationalen Masterstudiengang ‚Global Change Ecology‘ Tag für Tag zu lernen, vor welchen großen Herausforderungen die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten steht: Lässt sich die zunehmende Erwärmung der Erde rechtzeitig abbremsen, um die Lebensgrundlagen rund um den Globus zu erhalten? Die anderen leben und arbeiten in der Region und fragen sich als Forstexperten, wie unsere Wälder die kommenden Jahrzehnte meistern sollen. Längere trockene Phasen, Borkenkäfer und häufigere Stürme setzen den Wäldern schon jetzt zu. Lassen sich Waldflächen heute so verjüngen, dass die Bäume auch in 100 Jahren noch wachsen und gedeihen?

Im Vorhaben ‚Klimawald Bayreuth‘ kommen Studierende und Forstleute nun zusammen. Auf einem Hektar sturmgeschädigter Waldfläche werden Ende April fast 5.000 Bäume gepflanzt. Wachsen sollen dort zukünftig – statt Fichte und Waldkiefer – insgesamt zehn verschiedene Baumarten, gemeinsam ausgewählt von den Forstexperten des AELF Bayreuth, der Stadtförsterei und Dr. Gregor Aas, der den Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth leitet und zur Klimatoleranz von Waldbaumarten forscht. Traubeneiche und Rotbuche stellen den Löwenanteil der Setzlinge, dazu kommen Weißtanne, Hainbuche, Vogelkirsche, Esskastanie, Baumhasel, Winterlinde, Douglasie und Elsbeere. So soll ein widerstandsfähiger Wald entstehen, der durch CO₂-Speicherung einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet, höhere Temperaturen tolerieren kann und darüber hinaus Lebensraum für viele Arten bietet.

Projektverbündete bei der Stadt Bayreuth

Mit ihrem Konzept stießen die Studierenden sowohl bei Stadtförster Dirk Muschik als auch bei Udo Wenzel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth auf offene Ohren. Die Fläche für den Klimawald ist bereits eingezäunt, die Fördermittel für die Baumpflanzen sind genehmigt und pünktlich zum Start des Sommersemesters kann es losgehen: Vom 25. bis 27. April 2019 werden in insgesamt neun dreistündigen ‚Schichten‘ Bäume gepflanzt. Hohlspaten und Expertise stellen die Förster zur Verfügung, die Studierenden ‚sammeln‘ an ihrer Universität und über die ‚Fridays-for-Future‘- Bewegung freiwillige Helfer. Unterstützt werden sie von den Vereinen ‚Friends of Global Change Ecology‘, BcG Alumni (BcG Alumni vereint Absolventen sowie Studierende aus Biologie, Biochemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth) und ‚Summer in der City‘ sowie der Katholischen Hochschulgemeinde Bayreuth und dem forum1.5. Wer körperlich fit ist und mitpflanzen will, meldet sich online für die gewünschte Zeit an. Über Spenden soll die Versorgung der ‚Baumpflanzer‘ gesichert werden. Weitere Infos zu Aktion, Ort sowie zur Anmeldung gibt es hier: www.klimawaldbayreuth.com

Die Idee zum Projekt Klimawald Bayreuth…

entstand aus einem ‚Dilemma‘ heraus, wie die studentischen Initiatoren Kun Woo Ro aus Südkorea, Nikunj Pathak aus Indien und Theresa Landwehr aus Deutschland berichten: „Durch die internationale Ausrichtung unseres Studiengangs kommen jährlich viele junge Menschen aus der ganzen Welt nach Bayreuth. Im Laufe des Studiums reisen wir für die Teilnahme an Konferenzen und Akademien sowie für unsere Abschlussarbeiten in zahlreiche weitere Länder dieser Welt. Aber: Durch unsere Reisen produzieren wir enorme Mengen an Treibhausgasen. Mit dem Klimawald Bayreuth möchten wir Verantwortung für unsere klimaschädlichen Emissionen übernehmen.“ Weiter ausgebaut wurde die Idee im Rahmen des Seminars ‚Project Management‘ unter Anleitung von Dr. Birgit Thies von der Geschäftsstelle des Bayreuther Zentrums für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) der Universität Bayreuth.