„Wir streiken, bis ihr handelt“ – Klimastreik in Bamberg
Schülerinnen und Schüler streiken fürs Klima
Am Freitag, den 12. April streiken in Bamberg wieder junge Menschen für ein sofortiges Handeln in der Politik, das nach Auffassung von Expertinnen und Experten dringend notwendig ist.
Nachdem am Montag das bundesweite Forderungspapier erschienen ist, wird es nun darum gehen, diese Forderungen auch auf die Straße zu tragen. Auch diesen Freitag wird wieder in über 80 Städten gestreikt. Die Forderungen der FridaysFor- Future-Aktivisten bestehen aus einem Kohleausstieg bis 2030, ein Erreichen von „Netto-Null“ bis 2035, sowie eine Energiegewinnung ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern bis 2035. Noch in diesem Jahr soll die Bundesregierung das Ende aller Subventionen für fossile Energieträger, das Abschalten von einem Viertel der deutschen Kohlekraftwerke und die Einführung einer CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen beschließen.
Der Forderungskatalog leitet sich aus Gesprächen mit mehreren dutzenden Wissenschaftlern und nach Abstimmung mit allen 400 Ortsgruppen der Bewegung in Deutschland ab. Ohne diese Maßnahmen ist die Begrenzung des Temperaturanstieges auf „deutlich unter zwei Grad“, die von Deutschland mitbeschlossen wurde, nicht mehr möglich, so die Wissenschaft. Um mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können, dass der Klimawandel kontrollierbar bleibt, da sog. „Kipppunkte“ im Klima nicht erreicht werden, ist das Pariser Klimaabkommen unbedingt einzuhalten, so die Schüler.
„Wenn wir so weiter machen wie bisher werden wir in nicht weniger als neun Jahren unser verbleibendes Budget an CO2 in Deutschland erreicht haben. Ab diesem Punkt dürfte zur Verhinderung des Klimakollaps hierzulande kein Gramm des klimaschädlichen Gases mehr ausgestoßen werden. Mit unseren Forderungen kann dies verhindert werden – dafür werden wir am Freitag laut!“, erklärt Tim-Luca Rosenheimer (20), Student aus Bamberg.
Inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die seit Monaten jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament streikt, gehen seit mehreren Monaten junge Menschen in ganz Deutschland auf die Straße und fordern ein Umdenken in der Klimapolitik und echten Klimaschutz. In der vergangenen Woche streikten erneut über 20.000 junge Menschen in 63 deutschen Städten. Vor allem die internationale „Fridays for Future“-Demonstration am 15.3. war mit über 300.000 Schüler*innen und Student*innen deutschlandweit und fast zwei Millionen Demonstrant*innen weltweit ein voller Erfolg und ein starkes Zeichen.
Inzwischen sind mehr als 400 Ortsgruppen in der Bewegung deutschlandweit aktiv.
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