Fastenpredigt von Erzbischof Schick in St. Heinrich zum Thema „Hoffnungslos“
„Christen müssen die Hoffnung bewahren und ausbreiten“
Erzbischof Ludwig Schick hat in seiner Fastenpredigt dazu aufgerufen, die Hoffnung zu bewahren und auszubreiten. Dies sei eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche heute. In Europa und den USA, wo eine materielle Sattheit vorhanden sei, werde die Hoffnung immer mehr zur Mangelware, sagte Schick am Sonntag in der Kirche St. Heinrich in Bamberg. Die Hoffnung sei der Motor des Lebens und jeder guten Entwicklung. „Wenn wir die Hoffnung erhalten, dann gibt es auch keine hoffnungslosen Fälle von Menschen, und jeder bekommt eine neue Chance, so tief er auch gefallen sein mag.“ Auch aus jeder aussichtslosen Situation werde ein Weg gefunden, wenn die Hoffnung gegeben ist, betonte der Erzbischof.
Das Schlimmste, was dem Menschen passieren könne, sei die Hoffnung zu verlieren, hoffnungslos zu werden. Das wahre Sprichwort „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ wolle eigentlich sagen: Solange noch Hoffnung da ist, ist noch nicht alles verloren. „Hoffnungslos bedeutet: alles ist verloren“, so Schick. Natürlich gebe es auch für Christen Situationen, wo scheinbar alles zu Ende sei und man nicht mehr wisse, wie es weitergehe. Für Christen sei die Hoffnung zusammen mit dem Glauben und der Liebe Geschenk Gottes, die der Mensch in der Taufe erhalte. Deshalb könne kein Getaufter die Hoffnung auf Zukunft und Liebe für immer verlieren.
Mit dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe würden die Fundamente für ein gutes Leben geschenkt. Der Glaube sei der Nährboden, auf dem göttliches Leben wachse. Die Hoffnung sei der Motor, der dieses Leben aktiv mache. Und die Liebe sei der Sauerstoff, der dieses Leben erhalte.
Es sei Aufgabe der Christen in der Gesellschaft, die Hoffnung als Gemeinschaftsgut mit guten Beziehungen untereinander, dem Gemeinsinn füreinander und dem Gemeinsinn miteinander zu pflegen, zu fördern und lebendig zu halten.
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