Markt Neunkirchen: Die Frühjahrswanderung der Amphibien hat begonnen

Pressemitteilung des BN für die Sicherheit der Sammler

Autofahrer werden um Vorsicht gebeten – Markt Neunkirchen misst mit zweierlei Maß das Ehrenamt

Es ist wieder so weit. Die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern hat begonnen. Freiwillige Helfer der BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen am Brand und Umgebung sind auch in diesem Jahr wieder vor Ort und helfen dem Markt Neunkirchen bei ihrer Pflichtaufgabe, die Amphibien bei der Querung der stark befahrenen Straßen nach Rosenbach und Ebersbach zu unterstützen. Fangzäune sollen die teilweise in großer Zahl wandernden Tiere von der Straße fernhalten, Warnschilder gebieten Vorsicht. Gefahrenstellen sind vor allem aus Richtung Rosenbach nach Neunkirchen gegeben, wo es bergab und in enger Straßenführung in eine unübersichtliche Rechtskurve geht. Besonders in der Zeit von 6 Uhr bis 8 Uhr und 19 Uhr bis 24 Uhr werden Autofahrer gebeten ihren Fahrstil der Situation anzupassen oder entsprechende Straßen zu meiden.

Krötentragen an der Rosenbacher Straße. Foto: Birnfeld

Krötentragen an der Rosenbacher Straße. Foto: Birnfeld

Leider entschied der Bauausschuss des Markt Neunkirchen diese „Autorennstrecke“ von Rosenbach nach Neunkirchen nicht zu beeinträchtigen und beschloss, seine fleißigen ehrenamtlichen Helfer lediglich mit unbeleuchteten Baken im Bankett und auch nur einseitig zu schützen. Bedauerlicherweise wird die angeordnete Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h nur äußerst selten eingehalten. Viele Schnellfahrer bremsen in der Dämmerung lediglich unmittelbar vor dem Sammler ab, um dann erneut aufs Pedal zu drücken. Die Strecke ist weder beleuchtet noch eingeengt. Aus Sicht des BN handelt es sich hier um einen Arbeitsplatz unter erschwerten Bedingungen. Gegebenenfalls muss auch einzelnen Tieren auf der Fahrbahn nachgegangen werden. Somit herrscht in der Dunkelheit mit Regen höchste Gefahr, womit der BN auch seine Forderung nach besserem Schutz begründet. Diesen sieht er erfüllt, stehen Blink-Baken beidseitig versetzt auf den Straßenrändern, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Besonders enttäuschend ist für die Sammlerinnen und Sammler die offensichtliche Geringschätzung der Mehrheit der Bauausschussmitglieder für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Diese steht im krassen Gegensatz zu dem, wie die Marktgemeinde sonst das ehrenamtliche Engagement herausstellt. Die Sammler ersparen der Gemeinde immerhin viel Arbeit und Geld, welche sie sonst teuer durch eine Fremdfirma erkaufen müssten. In Hausen werden die Straßen mit Schranken sogar zeitlich begrenzt ganz gesperrt.

Es ist noch nicht zu spät! Sollte dieser Mindest-Schutz von der Marktgemeinde nicht gewährleistet werden, muss sich der BN leider ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, zumindest an dieser Stelle, das Sammeln einzustellen und notgedrungen an den Markt zurückzugeben.

Weitere Informationen zu den Lurchen und den Aktionen in Ihrer Region finden Sie im Internet auf den Amphibien-Seite des BUND-Bundesverbandes www.bund.net/amphibien und unter https://forchheim.bund-naturschutz.de/index.php?id=9607.

Bernhard Birnfeld
BUND Naturschutz
Ortsgruppe Neunkirchen a. Br. und Umgebung