Welt­klas­se Wis­sen­schaft haut­nah: Zwei Bay­reu­ther Nach­wuchs­for­scher sind zur Lin­dau­er Nobel­preis­trä­ger­ta­gung eingeladen

Symbolbild Bildung
Prof. Dr. Walter Zimmermann, Winfried Schmidt, Felix Sommer und Prof. Dr. Werner Köhler

Prof. Dr. Wal­ter Zim­mer­mann, Win­fried Schmidt, Felix Som­mer und Prof. Dr. Wer­ner Köhler

Ein Mas­ter-Stu­dent und ein Dok­to­rand der Uni­ver­si­tät Bay­reuth dür­fen sich im Juli mit der Welt­eli­te der For­schung aus­tau­schen. Sie gehö­ren zu den Teil­neh­mern der 69. Lin­dau­er Nobel­preis­trä­ger­ta­gung, die vom 30. Juni bis 5. Juli 2019 am Boden­see statt­fin­det. In die­sem Jahr ist die Tagung der Phy­sik gewid­met. Mehr als 40 Nobel­preis­trä­ger und ‑trä­ge­rin­nen wer­den über Kos­mo­lo­gie, Laser­phy­sik, Dunk­le Mate­rie und Gra­vi­ta­ti­ons­wel­len spre­chen. Die Idee der Tagung ist seit fast 70 Jah­ren der freie Gedan­ken­aus­tausch, der inspi­rie­ren­de Dia­log zwi­schen eta­blier­ten, preis­ge­krön­ten und künf­ti­gen Spit­zen­for­schern und ‑for­sche­rin­nen.

In die­sem Jahr konn­te das Phy­si­ka­li­sche Insti­tut der Uni­ver­si­tät Bay­reuth mit Felix Som­mer (22) und Win­fried Schmidt (24) zwei Teil­neh­mer nomi­nie­ren. Ins Aus­wahl­ver­fah­ren kom­men nur aus­ge­zeich­ne­te Stu­die­ren­de, Dok­to­ran­den und Post­docs unter 35 Jah­ren. Sie müs­sen ein mehr­stu­fi­ges inter­na­tio­na­les Aus­wahl­ver­fah­ren absol­vie­ren, an dem rund 140 Wis­sen­schafts­aka­de­mien, Uni­ver­si­tä­ten, Stif­tun­gen und for­schen­de Unter­neh­men betei­ligt sind. „Die Teil­nah­me an der Lin­dau­er Tagung wird immer nur einer klei­nen Zahl aus­ge­zeich­ne­ter Stu­die­ren­der und jun­ger Wis­sen­schaft­ler aus dem In- und Aus­land ermög­licht“, betont Prof. Dr. Wer­ner Köh­ler, Expe­ri­men­tal­phy­si­ker an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, der die bei­den Bay­reu­ther Kan­di­da­ten in Abstim­mung mit dem Phy­si­ka­li­schen Insti­tut vor­ge­schla­gen hat­te. In Lin­dau tref­fen Schmidt und Som­mer Ende Juni auf fast 600 Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler aus 88 Län­dern, davon 162 Teil­neh­mer von deut­schen Insti­tu­tio­nen, dar­un­ter 37 aus Bay­ern. Köh­ler sagt des­halb: „Die­se Chan­ce ist für bei­de ein­ma­lig. Die Nobel­preis­trä­ger­ta­gung bie­tet die sel­te­ne Mög­lich­keit, die Stars des eige­nen Fachs per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen und Kon­tak­te mit Gleich­ge­sinn­ten zu knüpfen.“

Felix Som­mer hat sei­ne Bache­lor­ar­beit bei Prof. Köh­ler geschrie­ben und ist jetzt Mas­ter­stu­dent der Phy­sik. Win­fried Schmidt pro­mo­viert der­zeit in Phy­sik bei Prof. Dr. Wal­ter Zim­mer­mann, Inha­ber des Lehr-stuhls für Theo­re­ti­sche Phy­sik I der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Schmidt erhofft sich „einen inspi­rie­ren­den Aus-tausch mit den Nobel­preis­trä­gern und einen Blick über den Tel­ler­rand des wis­sen­schaft­li­chen All­tags hin-aus“. Er weiß um die Bedeu­tung inter­na­tio­na­ler Kon­tak­te: „Wäh­rend mei­ner Mas­ter­ar­beit war ich zu einem For­schungs­auf­ent­halt bei einer Part­ner­ar­beits­grup­pe in den USA. Dabei habe ich erfah­ren, wie wich­tig in der Wis­sen­schaft Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kol­la­bo­ra­ti­on über Län­der­gren­zen hin­weg sind. Auch aus die­sem Grund ist die Nobel­preis­trä­ger­ta­gung in Lin­dau eine Berei­che­rung.“ Felix Som­mer freut sich auf „Ein­bli­cke in die For­schungs­ge­bie­te der bes­ten Phy­si­ker welt­weit und deren viel­fäl­ti­ge Her­an­ge­hens-wei­se an phy­si­ka­li­sche Pro­blem­stel­lun­gen“. Weil Som­mer nach der Mas­ter­ar­beit in der For­schung blei­ben will, sieht er in der Nobel­preis­trä­ger­ta­gung „natür­lich her­vor­ra­gen­de Mög­lich­kei­ten, um ers­te Kon­tak­te sowohl fach­ge­bun­den als auch fach­über­grei­fend zu knüpfen“.

Die bei­den Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wer­den in Lin­dau vie­le Ter­mi­ne haben: Sowohl ein wis­sen­schaft­li­ches Pro­gramm mit Dis­kus­si­ons­fo­ren und Vor­trä­gen der Nobel­preis­trä­ger als auch ein attrak­ti­ves Rah­men­pro­gramm bie­ten Mög­lich­kei­ten zum Gedan­ken­aus­tausch. Es gibt Mas­ter Clas­ses für ein­zel­ne Teil­neh­mer und die im ver­gan­ge­nen Jahr neu ein­ge­führ­ten For­ma­te wie die Ago­ra Talks, in denen Lau­rea­ten den Zuhö­rern Fra­ge und Ant­wort ste­hen, wer­den 2019 fort­ge­führt. Eben­so wird es auch wie­der Sci­ence Walks geben. Je ein Nobel­preis­trä­ger und zehn Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler kom­men dann bei einem Spa­zier­gang durch Lin­dau und Umge­bung per­sön­lich ins Gespräch.