Staatliche Fördermöglichkeiten und die Beratung der Weiterbildung für Oberfranken helfen
Weiterbildung finanzieren – aber wie?
Aktuelles berufsspezifisches Fachwissen gilt in Zeiten steigender Anforderungen in der Arbeitswelt als zusätzlicher Garant für die eigene Qualifikation. Viele Arbeitnehmer haben diese Chance erkannt und möchten sich weiterqualifizieren. Jedoch verfügen nicht alle von ihnen über ausreichend finanzielle Mittel. Dabei gibt es durchaus einige Fördermöglichkeiten, die noch zu wenig bekannt sind.
Die Zeichen der Zeit stehen auf Veränderung und Fortschritt: Neue Technologien und Arbeitsprozesse halten Einzug in unsere gesamte Wirtschaft. Eine große Mehrheit von Mitarbeitern weiß um die Herausforderungen und sieht sich selbst in der Verantwortung, neue Skills zu entwickeln. Mehrere Tausend Euro für eine berufliche Weiterqualifizierung können sich viele Angestellte allerdings nicht so ohne weiteres leisten – selbst wenn das Unternehmen einen Teil der Kosten übernimmt. Wer einen Kurs der Höheren Berufsbildung über mehrere Monate hinweg absolvieren möchte, muss zu finanziellen Investitionen bereit sein. Ein Blick auf staatliche Förderprogramme kann sich daher lohnen. Denn man sollte wissen, welche Töpfe zur Verfügung stehen. Genug Möglichkeiten gibt es jedenfalls, über die auch das Team der Weiterbildung der IHK für Oberfranken Bayreuth Informationen bereithält.
Entwicklungschancen mit dem Aufstiegs-BAföG
Gerade für Arbeitnehmer, die mit einer Weiterbildung zum Meister, Fachwirt oder Betriebswirt den nächsten Schritt in ihrem persönlichen und beruflichen Werdegang gehen wollen, gibt es eine Option der Finanzierung, die viel Entlastung schaffen kann. Bereits seit den neunziger Jahren unterstützen Bund und Länder wissbegierige Fachkräfte bei ihrem Wunsch nach Weiterqualifizierung im Bereich der Höheren Berufsbildung: Das Aufstiegs-BAföG als alters- und einkommensunabhängiges Fördermittel ermöglicht zahlreichen Interessierten die Teilnahme an Kursen und Prüfungen mit dem Ziel eines IHK-Abschlusses auf Universitäts- oder Hochschulniveau. Mit attraktiven Fördersätzen, Zuschussanteilen und Freibeträgen profitieren Weiterbildungsabsolventen von gleichwertigen Förderbedingungen wie sie Studierende ebenfalls mit dem BAföG erhalten. Sind die entsprechenden Voraussetzungen gegeben, können Teilnehmer im Schnitt mit Entlastungen bis zu 64 Prozent der Gesamtkosten rechnen. Allein 2017 wurden rund 165.000 Personen mit Geldleistungen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes unterstützt. Seit Bestehen der gesetzlichen Regelungen konnten laut Bundesministerium für Bildung und Forschung so über 2,6 Mio. berufliche Weiterbildungen zu Fach- und Führungskräften mit einer Förderleistung von insgesamt rund 8,6 Mrd. Euro ermöglicht werden.
Alternative Finanzierungswege nutzen
Mit dem Aufstiegs-BAföG war es auch für Jasmin Fleßa möglich, den Wunsch nach einer beruflichen Weiterentwicklung zu realisieren. Die gelernte Industriekauffrau entschied sich nach ihrer Ausbildung und den ersten Jahren im Beruf für den Weg der Höheren Berufsbildung. Bereits beim Wirtschaftsfachwirt (IHK), der das nächst höhere Niveau im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) darstellt und gut zu ihren beruflichen Vorstellungen bei der Specht und Sohn GmbH in Selb passte, informierte sich die junge Frau über zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten. Anhand einer Beispielrechnung wurden die Vorteile des Förderangebots deutlich: Für sie bot das staatliche Fördermodell eine spürbare finanzielle Entlastung. Über das Aufstiegs-BAföG ließen sich die Gesamtkosten des Kurses für Jasmin Fleßa um ein Vielfaches reduzieren. Mit dem zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und den Zuschüssen reduziert sich der Eigenanteil noch weiter. Zudem profitierte die Weiterbildungsabsolventin nach ihrer erfolgreich abgelegten Prüfung vom Darlehenserlass von 40 Prozent und der Auszahlung des Meisterbonus in Höhe von 1.500 Euro. Auch wegen des unkomplizierten Ablaufs bei der Beantragung würde sie das Aufstiegs-BAföG jederzeit wieder in Anspruch nehmen und anderen Weiterbildungsinteressenten raten, sich schlau zu machen: „Gerade weil man hier vom Staat in seinen Vorhaben unterstützt wird, sollten diese Finanzierungswege auch genutzt werden.“ Als die frisch gebackene Fachwirtin wenig später den Betriebswirt (IHK) anstrebt, ist der Fördertopf ein weiteres Mal sehr hilfreich. Denn für sie ist es nicht das letzte Ziel, sondern nur eine weitere Stufe in der eigenen Entwicklung.
Individuelle Beratung vor Ort
Während viele denken, dass sie für eine Förderung nicht infrage kommen, ist es empfehlenswert, die Voraussetzungen in einem Beratungsgespräch bei der Weiterbildung für Oberfranken zu klären und sich über die verschiedenen Unterstützungsangebote zu informieren. „Vor allem das Aufstiegs-BAföG ist für den größten Teil unserer Kunden sehr interessant und kommt auch für sie in Betracht. Je nach individueller Laufbahn und Lebenssituation rechnet sich die staatliche Unterstützung für Einzelpersonen und bietet die Chance auf eine Fortbildung mit höherer Qualifikationsstufe“, betont Thorsten Skripalle, Kundenberater im Team Weiterbildung. In zahlreichen Beratungen konnten bereits einigen Interessenten wertvolle Wege aufgezeigt werden.
Meisterbonus steigt in den nächsten Monaten an
Der Meisterbonus der Bayerischen Staatsregierung ist ein Fördermittel zur Refinanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen. Jeder erfolgreiche Absolvent zum Meister oder zu einem gleichwertigen Abschluss erhält diesen Bonus. Zum 1. Januar 20198 wurde er zuletzt auf 1.500 Euro angehoben. Nun steht laut einer Absichtserklärung der Regierung eine erneute Erhöhung auf 2.000 Euro an. Es steht derzeit noch kein genauer Stichtag fest, der Frühsommer 2019 dürfte aber eine realistische Zeitspanne sein.
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