JUSOS: „Forchheims Stadtrat braucht frische Ideen“
Die Jahreshauptversammlung der Jusos Forchheim stand unter den Vorzeichen der anstehenden Kommunalwahlen. Der Schwerpunkt lag auf den Themen Wohnen und öffentlicher Nahverkehr. Prominente Gäste waren der Forchheimer SPD-Fraktionsvorsitzende Reiner Büttner und MdL Klaus Adelt aus Hof.
Der Forchheimer Stadtrat braucht frische Gesichter und Ideen mit diesem Schlusswort beendete Reiner Büttner seine Bilanz über den Forchheimer Stadtrat. Diese frischen Ideen kämen immer wieder von den antragsfreudigen Jusos. Büttner lobte die erfolgreiche Arbeit von Oberbürgermeister Uwe Kirschstein. Sein Konzept bei der Rathaussanierung habe er gegen sämtliches Theater durchgesetzt. In Forchheim tickten die Uhren leider langsamer als andernorts, wenn der Stadtrat Bauzwang als Kommunismus ansehe. Der sei rundherum gang und gäbe. Juso-Vorsitzender Paul Wichtermann fügte süffisant an, dass in Forchheim selbst die Grüne Liste genauso stockkonservativ wie die CSU sei. Zustimmung bei der Parteijugend erntete Büttners Vorschlag in Forchheim Gratis-ÖPNV zu testen. Die Monster-Ostspange löse das Verkehrsproblem in Reuth nicht. Außerdem solle Forchheim an der Fahrradfreundlichkeit arbeiten.
Klaus Adelt aus Hof machte den Jusos Mut für den Kommunalwahlkampf. Für die BayernSPD seien ÖPNV und Schienenpersonenverkehr wichtige Standortfaktoren im ländlichen Raum. Junge Leute wollten nicht aufs Auto angewiesen sein. Dazu merkte Martin Leipert an, dass man aus der Fränkischen Schweiz mit dem Fahrrad schneller nach Forchheim komme als mit dem Bus. Adelt monierte dass Schulabsolventen in ihrer Ausbildungswahl eingeschränkt seien, weil sie die Ausbildungsstätte mit dem Bus nicht erreichen könnten. Eine Wohnung sei vom Lehrgeld nicht zu finanzieren. Es fehle an attraktiven Wohnraum auf dem Land. Mit einem leerstehenden Bauernhof könnten eher wenige etwas anfangen. Einem Umfallen der SPD bei der Grundrente erteilte Adelt eine Absage. Bei Pflegegeld und Kindergeld frage auch niemand nach der Bedürftigkeit. Adelt äußerte sich auch zum Versuch der Staatsregierung Klimaschutz in der bayerischen Verfassung zu verankern. Man wolle seitens der SPD auch sehen, dass die Staatsregierung Klimaschutz ernst meint. Auch die Fehler des neuen Polizeiaufgabengesetzes illustrierte Adelt. Frühmorgens wollte die Polizei eine Iranerin in Hof abschieben. Dabei habe die Polizei einfach die Wohnungstür eingetreten, obwohl die Unverletzlichkeit der Wohnung ein Grundrecht sei.
Bei der anschließenden Neuwahl des Vorstandes, durfte sich der erste Vorsitzende Paul Wichtermann aus Forchheim über ein sozialistisches Ergebnis freuen. Er wurde einstimmig bestätigt. Wiedergewählt wurden auch seine Stellvertreter Lea Wolter (Forchheim) und Ex-Landtagskandidat Richard Schmidt (Hausen). Bettina Drummer und Marc Freisinger kandidierten nicht erneut für den Vorstand. Neu im Vorstand sind die Stellvertreter Enes Karabag (Forchheim), Tina Falkner (Weißenohe) und Martin Leipert (Gräfenberg). Wie im Vorjahr zum Thema Arbeit 4.0 wollen die Jusos wieder eine Klausur auf die Beine stellen.
Dieses mal werde es um die anstehende Kommunalwahl gehen. Junge Leute statt alte Bürger in die Kommunalparlamente zu bringen sei das erklärte Ziel des Vorstandes. Nach dem Jahresrückblick der Jusos zollte Adelt den Respekt: Die Jusos seien in der Breite präsent und machten eine wirklich gute Arbeit. Auch der Forchheimer Widerstand gegen Bernd Höcke im August hätte ihn beeindruckt.
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