Bamberg und Bird bringen zum ersten Mal in Deutschland E-Scooter in den Straßenverkehr
Im oberfränkischen Bamberg wurden deutschlandweit die ersten E-Scooter für den Straßenverkehr zugelassen. An diesem Freitag ist auf Basis einer Sondergenehmigung der Testbetrieb für 15 Fahrzeuge des E-Scooter-Sharing- Marktführers Bird gestartet. Mit dem Test wollen die Stadtwerke Bamberg Erfahrungen sammeln, ob ein kombiniertes Angebot aus ÖPNV und Elektrotretrollern die Bürger dazu bewegt, auf Fahrten mit dem eigenen Auto zu verzichten. Der Test findet noch vor der offiziellen Zulassung von E-Scootern für den bundesweiten Straßenverkehr statt, die voraussichtlich im Sommer erfolgen soll.
Die Bamberger Testfahrer werden im März und April die Bird-E-Scooter auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fahrradstraßen ausprobieren. Sind solche nicht vorhanden, darf auf Fahrbahnen oder in verkehrsberuhigten Bereichen gefahren werden. Die Fahrzeuge sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h begrenzt. Alle Benutzer müssen bestätigen, dass sie volljährig sind und einen Führerschein der Klasse B (Pkw bis 3,5 Tonnen) besitzen. Die Sondergenehmigung schreibt vor, dass die Testfahrer einen Fahrradhelm tragen müssen. Die Stadtwerke und Bird statten die Fahrer bei Bedarf kostenlos mit einem Helm aus.
Interessierte Testkunden können sich bei den Stadtwerken Bamberg ausschließlich online unter www.stadtwerkebamberg.de/bird bewerben. Darüber hinaus werden die Stadtwerke in den kommenden Wochen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Bird-Testaktionen anbieten. Die nächste Möglichkeit zum kostenlosen Test der E-Scooter besteht bei der Messe „Franken Aktiv und Vital“ vom 15. bis zum 17. März in der Bamberger Brose Arena.
Ist dieser Feldtest erfolgreich, soll das Projekt in die Pilotphase übergehen. Sobald die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung voraussichtlich im Sommer deutschlandweit das Fahren von E-Scootern erlaubt, sollen in der Domstadt 100 Fahrzeuge über die kostenlose Bird-App ausgeliehen werden können. In der App werden die nächsten E-Scooter angezeigt, der Bird-Nutzer kann das Fahrzeug über sein Smartphone entsperren und zum gewünschten Ziel fahren. Nach Beendigung der Fahrt muss das Fahrzeug an einem sicheren Ort behinderungsfrei abgestellt werden. In dieser Pilotphase wird ein Startpreis von einem Euro sowie 15 Cent pro Minute fällig, die Kosten werden über die App abgerechnet. Damit wird Bamberg die erste Stadt in Deutschland sein, in der Scooter als neue Form der Mobilität etabliert werden.
Zu Bird: Bird hat im September 2017 den E-Scooter-Sharing Service als umweltfreundliche Transportalternative eingeführt und seither in mehr als 100 Städten auf der ganzen Welt, darunter Paris, Wien, Zürich, Brüssel, Antwerpen, Madrid und London, expandiert. Somit wurde verhindert, dass mehr als 5.440 Tonnen CO2-Emissionen in die Luft freigesetzt wurden. Gleichzeitig trägt Bird dazu bei, die Überlastung der Stadtzentren zu verringern und Parkplätze zu schaffen.
Dr. Christian Geßner, Geschäftsführer von Bird in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Heute schreiben wir Geschichte in Bamberg: Zum ersten Mal dürfen Bird-E-Scooter in Deutschland auf den Straßen fahren. Nach einigen 3 Monaten intensiver Vorbereitung freuen wir uns sehr, den offiziellen Start des Feldtests bekannt zu machen und allen Bürgern und Besuchern Bambergs eine weitere Option für integrierte Mobilität in der Stadt anzubieten.“ Und er fährt fort: „Wenn unsere Bird-Scooter Leute dazu inspirieren, das Auto für unnötige Fahrten vor der Tür zu lassen, so können wir alle gemeinsam die Ziele hinsichtlich Verkehrsreduzierung und Nachhaltigkeit erreichen.”
Andreas Starke, Oberbürgermeister von Bamberg: „Der Test von E-Scootern ist nur ein Teil unseres Engagements für nachhaltige Mobilität. In anderen Städten Europas sind sie ein voller Erfolg. Warum nicht bei uns? Dank der Kooperation mit „Bird“ können wir auf schnelle und unkomplizierte Weise testen, ob E-Scooter ein weiteres nachhaltiges Mobilitätsangebot für unsere Bürgerinnen und Bürger darstellen, mit dem wir den motorisierten Individualverkehr reduzieren können. Es ist erklärtes Ziel der Stadt, möglichst viele umweltfreundliche Verkehrsmittel anzubieten, um vor allem auf den Kurzstrecken auf das Auto verzichten zu können.“
Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg: „Für immer mehr Bürger ist es selbstverständlich, kein eigenes Auto zu besitzen. Um günstig und effizient ans Ziel zu kommen, verknüpfen sie verschiedene Verkehrsmittel miteinander – beispielsweise Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing – oder eben E-Scooter. Unsere Vision ist es, alle Mobilitätsangebote in einer App zu vereinen und die Auswahl und die Bezahlung der Angebote so komfortabel wie möglich zu machen. Ob sich die E-Roller in Bamberg bewähren, wird der Test der Birds in den kommenden Monaten zeigen.“
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