Kurs „Matjes aus Süßwasserfisch“ in Aufseß
Matjes frisch aus dem Teich!
Ein Fisch nach Matjes-Art muss nicht aus dem hohen Norden kommen. Denn wer Matjes essen möchte, braucht nicht unbedingt einen Hering. Auch mit heimischen Süßwasserfischen kann man den Matjes-Geschmack herstellen. Wie aus Saibling und Co die Küstenspezialität „Matjes“ wird, zeigt Fischwirtschaftsmeister Ronny Seyfried in seinem Matjes-Kurs am Freitag, 10. Mai in der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß.
Zunächst geht es um die Themen: Wie wird Matjes hergestellt und welche Beizen und Marianden verwendet man? Dabei kommen die verschiedensten Fischarten auf den Teller: „Süßwasserfisch auf Matjes-Art ist leicht verdaulich, gesund und lecker. In der Lehranstalt werden zum Kurs vor allem Saiblings-, aber auch Forellen-, Karpfen- und Weißfisch-Matjes hergestellt“, macht Ronny Seyfried Appetit auf den Kurs.
Die Matjes-Filets sind vielseitig einsetzbar, ob als Brötchenbelag, Matjessalate, Aufstriche, geräuchert oder mit der so genannten Hausfrauensoße zu Pellkartoffeln. Leicht lassen sich auch Curry-Matjes und Kräutermatjes zubereiten und erweitern so die regionale Fisch-Speisekarte.
„Das Team unserer Lehranstalt für Fischerei hat allerhand Tipps und Kniffe, um aus heimischem Fisch ein richtig leckeres Essen zu machen“, lädt Bezirkstagspräsident Henry Schramm Fischfans nach Aufseß ein.
Der Lehrgang beginnt um 9.00 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro.
Anmeldung über die Homepage des Bezirks: https://www.bezirk-oberfranken.de/fischerei/aktuelles-im-bereich-fischerei/fortbildungen
Weitere Infos bei der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken in der Cottenbacher Str.23 in Bayreuth, Tel. 0921/7846-1502, E-Mail: fischerei@bezirk-oberfranken.de.
Info: Geschichte und Herstellung des Matjes
Matjes ist eine uralte Fischspezialität. Ein fettreicher Hering, der „jungfräulich“, also vor dem Erreichen der Geschlechtsreife, im Mai und Juni an den Küsten gefangen wird und anschließend durch spezielle Verfahren zum Matjes umgewandelt wird. Die frischen Heringe werden teilweise ausgenommen, aber die Bauchspeicheldrüse bleibt im Fisch. Anschließend kommen die Heringe traditionell in große Eichenfässer und werden mit einer milden Salzlake übergossen.
In den nächsten 4-6 Tagen fermentiert das Fischfleisch, wird also vom rohen Hering zum leckeren Matjes. Dieses Verfahren hat sich seit dem Mittelalter, wo es in den Niederlanden praktiziert wurde, kaum verändert. Heute kann man aus fast jedem Süß- oder Seefisch Filets nach Matjesart herstellen. Hierzu bietet der Handel unterschiedlichste Reifer, genannt Matjesintensor, an, um aus rohen Fischfilets unter Zugabe von Wasser und Salz Fischfilets nach „Matjes Art“ herzustellen.
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