BA-Fraktion gegen Sammlung Götz in Schloss Geyerswörth
Für 17 Mio € soll das bisherige Sozialrathaus in Schloss Geyerswörth aufwändig renoviert werden. In der vorbereitenden Diskussion über die zukünftige Nutzung des Schlossgebäudes wurde auf Verlangen der Stadtratsfraktion der Bamberger Allianz (BA) festgehalten, dass auch in Zukunft wieder ein Rathaus (z.B. das städt. Baureferat) dort untergebracht werden soll. Die BA-Fraktion erinnert jetzt daran und wendet sich gegen mögliche Pläne, aus dem bisherigen Rathaus ein Museum für moderne Kunst zu machen. Schloss Geyerswörth soll Provinz-Dependance für die Münchener Sammlung Goetz werden. Ingvild Goetz, Tochter des Unternehmers Werner Otto (Otto-Versand), hat moderne Kunstwerke in großer Zahl gesammelt, von denen die Öffentlichkeit einige noch nie zu Gesicht bekommen hat. BA-Fraktionsvorsitzender Dieter Weinsheimer war im vergangenen Jahr bei einem Informationsbesuch des Stadtrates in München dabei und konnte sich ein Bild von den Ansprüchen für eine mögliche Dependance für die überzähligen Werke der Sammlung Goetz machen.
Aus Sicht der BA-Fraktion besteht die große Gefahr, dass dieses Museum für moderne Kunst ein Draufzahlgeschäft wird und damit andere, auch ähnliche Projekte nicht mehr möglich werden.
Weinsheimer stellt dabei das Engagement der Initiative „Kunstraum – jetzt“ heraus. Der Verein, der wesentlich aus dem Bamberger Architekturtreff, dem Berufsverband Bildender Künstler und dem Kunstverein besteht, nutzt bereits seit mehreren Jahren ein ehem. Funktionsgebäude des alten Bamberger Krankenhauses für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Tanz und Konzerte. Das Angebot wird möglich gemacht durch die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder und der Unterstützung vieler Sponsoren aus dem Bamberger Raum. Das Ziel der Initiative „Kunstraum – jetzt“ ist der dauerhafte Umbau des „Kesselhauses“ für die Präsentation aller Sparten zeitgenössischer bildender Kunst. Aufgrund seiner Lage am nördlichen Eingang der Altstadt (Leinritt) und am Fuß des Michelsberges liegt das Kesselhaus in unmittelbarer Nachbarschaft der Konzert- und Kongresshalle. Damit ist es sowohl für Bamberger/innen als auch für auswärtige Besucher gut zu erreichen. „Aber auch dieses Angebot wird nicht ohne Unterstützung der Stadt Bamberg betrieben werden können“, betont BA-Stadtrat Wolfgang Wußmann. Der Unterschied zu einer Sammlung Goetz aus München bestehe allerdings darin, dass die Kunstpräsentationen aus der Kraft bürgerschaftlichen Engagements entstehen und getragen werden.
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