CSU-Stadtratsfraktion im Dialog mit dem Jungen Theater Forchheim

Strategie zur Nutzung des Kolpinghauses als Forchheimer Kulturzentrum

Auf Initiative ihres Vorsitzenden Udo Schönfelder traf sich die CSU-Stadtratsfraktion mit dem Vorstand des Jungen Theaters Forchheim (JTF) zur Diskussion eines künftigen Betreiberkonzeptes für das Kolping-Kulturzentrum. Anlass war die Einladung seitens der Stadtverwaltung zu einer anstehenden Klausurtagung zur Findung eines Betreiberkonzeptes (zu welchem Kulturschaffende offensichtlich nicht eingeladen wurden).

Nach einer ausgiebigen Diskussion entwickelte die CSU-Stadtratsfraktion folgende Positionen:

  1. Das Kolpinghaus soll, wie dies auch viele andere Fraktionen und Gruppierungen des Stadtrates sehen, Kulturzentrum werden, welches auf Grundlage einer fundierten Gebäude-, Raum- und Technikplanung sowie einer Nutzungskonzeptentwicklung generalsaniert werden muss.
    Hierfür sind erhebliche öffentliche Fördermittel absehbar.
    In Verbindung mit einer Galerie sollen etwa 500 Sitzplätze realisiert werden, was ausreichend erscheint.
    Für die Haushaltsplanung 2019 konnten fraktionsübergreifend 200.000 EUR für Planungsleistungen durchgesetzt werden, ebenso wurde im Rahmen der Stellenplanberatung dem OB eine Zusage für die Zurverfügungstellung personeller Ressourcen des Bauamtes erfolgreich abverlangt.
  2. Auf Grundlage des Antrags der CSU-Stadtratsfraktion vom 11.09.2017 sollte das Berolzheimerianum (Comödie Fürth) durch Stadtrat, relevante Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie interessierte Kulturschaffende besucht werden, um dort Inspirationen hinsichtlich Gebäude-, Technik- und Infrastrukturplanung zu erhalten.
  3. Daneben wird der Rathaussaal für kleinere Veranstaltungen weiterentwickelt, in der Rathaushalle soll nach der Sanierung schwerpunktmäßig wie früher den bildenden Künstlern Gelegenheit für Ausstellungen gegeben werden.
    Bis dahin soll die Stadtverwaltung nun sehr zeitnah einen geeigneten Leerstand als Ausstellungsmöglichkeit anmieten (Arbeitstitel: FOrBild).
  4. Kurzfristig soll auf Grundlage der Haushaltsplanung Veranstaltungs- bzw. Bühnentechnik angeschafft werden, damit das Kolpinghaus durch das JTF als Koordinator und Veranstalter bereits heuer bespielt werden kann, dies auf Grundlage der erfreulicherweise sehr positiven Erfahrungen des Kulturpulses 2018.
  5. Soweit darüber hinaus vom städtischen Steuerzahler finanzierte Gelder für die Modernisierung von Toilettenanlagen, Heizung, Schließanlagen oder Barrierefreiheit etc. ausgegeben werden – was seitens der CSU-Fraktion begrüßt wird – ist seitens der Planer strikt darauf zu achten, dass diese kurzfristigen Maßnahmen in das Generalsanierungskonzept passen.
    Es wäre nicht vertretbar, wenn nach einigen Quartalen Eingebautes wieder herausgerissen werden müsste.
    Diese Maßnahmen sind umzusetzen, um akute Missstände zu beheben und die baldmögliche Bespielbarkeit sicherzustellen. Allerdings sind diese keinesfalls als Argument zu gebrauchen, die zu planende Generalsanierung zu verzögern oder gar infrage zu stellen.
  6. Die CSU-Stadtratsfraktion sieht hinsichtlich eines künftigen Nutzungs- und Betreiberkonzeptes, neben allen weiteren kulturschaffenden Institutionen, Vereinen und Akteuren, das Junge Theater Forchheim als Veranstalter und Gesamtkoordinator in einer besonderen Schlüsselrolle.
    Die Christsozialen teilen die Auffassung der beim CSU-Neujahrsempfanges geäußerten Ausführungen von Volker Heißmann, dass Kulturschaffende – und nicht städtische Mitarbeiter – quasi als „Seele des Betriebes“ die optimalen Kümmerer sind.
    Vorstellbar sei, dass hier auf Grundlage eines Konzeptes des JTF dieses zusammen mit der Stadtverwaltung eng kooperiert, möglicherweise in Form einer gemeinnützigen GmbH.
  7. Die CSU-Stadtratsfraktion sowie das Junge Theater Forchheim sagten sich gegenseitig zu, gemeinsam weiterhin eng, vertrauensvoll und konsequent, zusammen mit weiteren konstruktiven Stadtratsfraktionen, diese kulturpolitische Strategie weiterentwickeln zu wollen.