Hirtenbrief von Erzbischof Schick zur Fastenzeit

Symbolbild Religion

Getauft und gesendet!

Erzbischof Ludwig Schick hat in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit 2019 die Gaben und Aufgaben der Taufe hervorgehoben. Er ruft alle Christen auf, so vom eigenen Glauben Zeugnis zu geben, dass die Menschen im Umfeld spürten: Hier lebt und wirkt ein Christ!

„Getauft und gesendet!“ ist das Motto 2019 im Erzbistum Bamberg. Es soll das Bewusstsein von der Taufe stärken. Erzbischof Schick gibt einige Tipps, wie das geschehen kann. „Ich möchte Sie einladen, Ihr Taufdatum in Erfahrung zu bringen; betrachten Sie es für Ihr Leben als so wichtig wie Ihren Geburtstag“, fordert der Oberhirte, denn die Taufe ist die Geburtsstunde des neuen göttlichen Lebens in uns. Den Tauftag zu kennen und sich immer wieder an ihn zu erinnern, halte die Beziehung zu Jesus Christus, die in der Taufe begonnen wurde, lebendig. Die Christen sollten auch das „Weihwassernehmen“ zu Hause und in den Kirchen neu entdecken. „Es erinnert an die Taufe und stärkt die Verbindung mit Jesus Christus und seiner Kirche, schenkt Segen und Schutz an jedem Tag.“

„Getauft und gesendet!“ sei auch für das Gelingen der Initiative „Erzbistum mitgestalten!“ entscheidend. „Es soll die neu gebildeten Seelsorgebereiche mit Leben erfüllen“, betont Schick. Sie seien errichtet worden, damit die Frohbotschaft Jesu Christi das persönliche und soziale Leben auch in unserer Zeit bereichere. Diese sei vor allem durch weniger Gläubige, Priester, pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie durch veränderte gesellschaftliche Bedingungen und pastorale Anforderungen gekennzeichnet. Die damit verbundenen Anforderungen sollten von allen Christen als Aufforderungen verstanden werden, die Taufgaben aktiv zu leben und sich für geistliche und kirchliche Berufe in der Kirche einzusetzen. „Kirche ist Gemeinschaft aller Getauften, die den Reichtum ihres Glaubens schätzen, feiern, leben und weitergeben“, erläutert Erzbischof Ludwig Schick. Deswegen sei jede Getaufte und jeder Getaufte gesendet, vom Glauben an Jesus Christus in Worten und vor allem Werken Zeugnis zu geben und nach den eigenen Möglichkeiten in den Seelsorgebereichen, Gemeinden und Gemeinschaften mitzuwirken. So könne die Kirche vor Ort zum Wohl und Heil der Menschen und der ganzen Schöpfung segensreich auch in Zukunft tätig sein.

„Wir sollen und müssen Kirche sein und leben in schwierigen Zeiten. Die Missbrauchs- und Finanzskandale weltweit belasten uns schwer. Auch in unserer Erzdiözese ist Missbrauch geschehen“, resümiert der Bamberger Oberhirte. Das könne zur Resignation führen. Deswegen sei es wichtig, die Verbrechen aufzuarbeiten und durch Präventionsmaßnahmen alles zu tun, um Missbrauch in Zukunft zu verhindern. Um dem Glauben an Jesus Christus, der in der Liebe zu allen Menschen wirken müsse, Zukunft zu geben, sei aber vor allem wichtig und entscheidend, das alle Getauften sich bemühen, authentisch christlich zu leben und den Glauben weiterzutragen. „Darin liegt die Zukunft der Kirche Christi bei uns und überall!“