Kulmbacher CSU: Schramm will´s wieder wissen

Oberbürgermeister blickt beim Heringsessen auf erfolgreiche Arbeit zurück und voraus auf eine weitere mögliche Amtszeit

Oberbürgermeister Henry Schramm

Oberbürgermeister Henry Schramm

Am Aschermittwoch ging es beim traditionellen Heringsessen der Kulmbacher CSU im Gasthof Geuther nicht um verbale Kraftmeierei wie in Passau, vielmehr wurde vom Festredner Oberbürgermeister Henry Schramm Bilanz der eigenen politischen Arbeit gezogen und angesichts der bevorstehenden Europa- und Kommunalwahlen ein Ausblick auf die politische Zukunft von CSU und der Stadt Kulmbach gegeben.

Schramm widmete sich aktuell heiß diskutierten Themen der Kulmbacher Politik. Die Universitätsansiedlung sei etwas, das ihn persönlich stolz mache, habe er doch viele Jahre um eine solche Einrichtung gekämpft. Im Hinblick auf die derzeitigen Grundstücksverhandlungen im Bereich des Güterbahnhofs äußerte er: „Natürlich wäre die Errichtung eines Campus dort in der Innenstadt eine 1-A-Lösung. Aber nur ein Teil des Geländes ist im Besitz der Stadt, der andere Teil ist Eigentum eines Kulmbacher Wirtschaftsunternehmens, das natürlich ganz andere Interessen verfolgt. In München stehen 137 Millionen Euro bereit für die Errichtung des Kulmbacher Universitätsstandorts, doch dessen Verwirklichung darf nicht ewig hinaus gezögert werden“. Dann müsse man sich eben mit Plan B zufrieden geben und das sei die Nutzung der ehemaligen Spinnereigebäude oder des früheren Kaufplatzes in Kulmbach. „Wir wollen 1000 junge Leute und Lehrpersonal sowie weitere Mitarbeiter nach Kulmbach holen, dazu brauchen wir schnell einen Standort“: Er sei bereit, hier ein Risiko einzugehen, doch die Chance für Kulmbach sei eine einmalige.

Auch an den in seiner Amtszeit umfangreich vorangetriebenen Straßenbau erinnerte Schramm, der gekrönt wurde von der Erneuerung des EKU-Platzes in der Innenstadt. „Die Situation war doch untragbar: In der Tiefgarage standen vor der Sanierung mehr Stützpfosten als Autos“, erinnerte der Kulmbacher CSU-Vorsitzende. Dass bei einem solch riesigen Projekt auch mal ein Fehler gemacht wird und es etwas teurer als ursprünglich geplant wurde seien Unwägbarkeiten, die auch andernorts vorkämen. Doch müssen solche Arbeiten durchgezogen werden, selbst wenn sie kurzzeitig weh täten, wie auch aktuell in der Klostergasse: „Es hat doch keinen Sinn, eine nur kurzfristig haltbare Lösung in wenigen Tagen durchzuführen, wenn man dann in zwei, drei Jahren wieder alles aufbaggern muss, weil jetzt die Rohre zu brechen drohen. Dann würden ja alle sagen: Die wollen schon wieder die Straß´ aufmachen? Die sind doch nicht ganz dicht!“

Die Ablehnung der großflächigen Photovoltaikanlage bei Grafendobrach rechtfertigte Schramm mit dem Umweltgedanken, der viele Bürger bewege und den in Briefen und E-Mails an ihn geäußerten Bedenken der Anwohner, derer er sich angenommen hatte. Über die Parteigrenzen hinweg wurde diese Anlage abgelehnt. Eine solche Zusammenarbeit strebe er seit seiner ersten Wahl zum OB stets an. „Es war mir immer ein Anliegen, die politischen Gräben, die es früher in Kulmbach gab, zu überwinden und bei Entscheidungen auch die Vertreter anderer Parteien einzubinden und mitzunehmen“. Als neu gewählter Bezirkstagspräsident habe er die Schwächsten der Gesellschaft im Fkus. „Der Bezirk Oberfranken nimmt vor allem soziale Aufgaben wie die Hilfe für Menschen mit Behinderung und seelischen Erkrankungen oder die Hilfe für alte Menschen in Pflegeheimen wahr und gibt hunderte von Millionen Euro vor allem für Klinken aus“. Der Bezirk sei aber auch ein Träger der Kultur- und Heimatpflege. Der Bezirk sei das herausragende Kompetenzzentrum für Landwirtschaft und Fischerei mit seiner Lehranstalt für Fischerei in Aufseß in der Fränkischen Schweiz.

Er sehe sich in der Politik vor allem als Dienstleister an den Menschen. „Das ist auch der Grund, weshalb ich mich in der Politik engagiere: Ich will den Menschen meiner Heimat helfen und dienen; heute und in Zukunft“. Hier entspreche seine innere Einstellung ganz dem CSU-Motto „Näher am Menschen“. Lange habe er in den vergangenen Monaten über sich und die Zukunft der Kulmbacher CSU sowie der Stadt nachgedacht. Auch wenn er nun als Bezirkstagspräsident einen Teil seiner Amtszeit in Bayreuth und ganz Oberfranken verbringen werde, so sei er doch mit ganzen Herzen Kulmbacher: „Ich hab mich abgerackert für meine Heimat und hab es gerne getan, ich bin auch bereit dies weiterhin zu tun und bei der kommenden Wahl wieder zu kandidieren“. Es lägen große Aufgaben vor der Kulmbacher Politik, die es zu meistern gelte, wie etwa die Sanierung der Volkshochschule und des städtischen Bauamts sowie die Großveranstaltung für einen Extremhindernislauf namens „Spartan Race“.

Der stellvertretende CSU-Stadtverbandsvorsitzender Wolfram Brehm lobte die Bereitschaft Schramms für eine erneute Kandidatur als Oberbürgermeister und forderte alle Anwesenden auf, ihm hierfür ihre Stimme zu geben und ihn in den kommenden Monaten bis zur Wahl zu unterstützen und für ein möglichst gutes CSU-Ergebnis zu kämpfen. Dass Schramm es auch bei der kommenden Wahl wieder schaffen werde, daran hegt Brehm keine Zweifel: „Er ist wie ein Duracell-Männchen oder ein VW-Käfer: Er läuft und läuft und läuft“. Der nicht zuletzt in den vielen gelungen Bauvorhaben sichtbar gewordene Erfolg Schramms spreche für sich. Die Wahl müsse ein Gemeinschaftsprojekt der CSU werden. Da Schramm nun als Bezirkstagspräsident auch Aufgaben außerhalb Kulmbach übernehmen müsse, sollten die Kulmbacher CSU-Stadträte und allen voran der Dritte Bürgermeister Frank Wilzok noch mehr Unterstützung für das Stadtoberhaupt leisten als bisher. Auch der Kulmbacher JU-Vorsitzende Patrick Kölbel sicherte Schramm die Unterstützung der Jugendorganisation im kommenden Wahlkampf zu.