Was Daten sagen. Internationale Elite der Datenanalyse trifft sich zur ECDA 2019 an der Universität Bayreuth

Symbolbild Bildung

Welche politischen Auswirkungen haben Wasser-, Energie- und Nahrungsmittelressourcen? Welchen Einfluss haben Tweets auf den Börsengang eines Unternehmens? Wie können abertausende Marker im menschlichen Blut helfen, passgenaue Medizin zu entwickeln? Welche Folgen hat Machine Learning für die Industrieproduktion? Datenanalyse ist die Antwort auf jede dieser Fragen. Um sie dreht es sich bei der European Conference on Data Analysis (ECDA) vom 18. bis 20. März 2019 an der Universität Bayreuth.

Die international führenden Datenanalytiker diskutieren dort vor allem über Methodenentwicklung, um die Extraktion von Wissen aus Daten zu verbessern. Mit anderen Worten: Sie entschlüsseln, was Daten sagen. Denn: Datenmengen zu sammeln, Stichwort „Big Data“, ist heute nur noch eine Fragen von Speicherkapazitäten. Sie aber entsprechend auszuwerten und dann für unterschiedlichste Bereiche zur Verwendung aufzubereiten, das ist die, je mehr Daten gesammelt werden, desto größere Herausforderung, in immer mehr Disziplinen.

„Sollen etwa während des Besuchs eines Online-Shops in Sekundenbruchteilen personalisierte Kaufempfehlungen auf Basis des Informations- und Kaufverhaltens von Millionen anderer Kunden entwickelt werden, geht ohne effiziente algorithmische Unterstützung nicht mehr viel“, sagt Prof. Dr. Daniel Baier, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing & Innovation der Universität Bayreuth, der die Konferenz organisiert.

Ein Beispiel: Wer sich für Wagner oder die Bayreuther Festspiele interessiert, aber selten in Bayreuth ist, braucht vielleicht festliche Bekleidung, eine Hotelübernachtung, eine Restaurantempfehlung oder einen Reiseführer. Anbieter solcher Waren und Dienstleistungen können Interessenten gezielt ansprechen. Sie sollte man aber auf diesen – durch Datenanalyse aus dem Verhalten ähnlicher Kunden entwickelten – Bedarf nur dann hinweisen, wenn sie keine „Sleeping Dog“-Prognose haben, also eher negativ auf derartige Hinweise reagieren und deshalb gerade nicht nach Bayreuth kommen. Professionelle Datenanalyse hilft dabei, diese Zielgruppen herauszufiltern und passgenau anzusprechen. Dies gelingt nur, wenn Datenanalyse und in diesem Beispiel Marketing Hand in Hand arbeiten.

In Bayreuth treffen sich daher nicht nur Informatiker, Mathematiker und Statistiker. Experten der Natur‐, Geistes‐, Human‐, Wirtschafts‐, Ingenieur‐ und Sozialwissenschaften haben sich ebenso angesagt. Mehr als 240 nationale und internationale Teilnehmer werden erwartet.

Hintergrund:

Das ECDA‐Format ist aus den internationalen Jahrestagungen der Gesellschaft für Klassifikation e.V. (GfKl, www.gfkl.de) heraus entstanden, die in Kooperation mit Schwestergesellschaften der International Federation of Classification Societies (IFCS) aber auch der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung e.V. (DAGM) durchgeführt werden.

Link:

www.ecda2019.de