Landkreis Bamberg und Gemeinden arbeiten an einem Konzept für ein flächendeckendes Alltagsradwegenetz

„Radverkehr auf der Überholspur“

Bereit, den Alltagsradverkehr auf ein höheres Niveau zu bringen: LAG-Manager Jochen Strauß, Landrat Johan Kalb, Eva Mast (topplan), Verkehrsplaner Markus Hammrich und Andreas Ampßler (topplan). Foto: Rudolf Mader

Bereit, den Alltagsradverkehr auf ein höheres Niveau zu bringen: LAG-Manager Jochen Strauß, Landrat Johan Kalb, Eva Mast (topplan), Verkehrsplaner Markus Hammrich und Andreas Ampßler (topplan). Foto: Rudolf Mader

Ein flächendeckendes Alltagsradwegenetz im gesamten Landkreis Bamberg soll den Anteil des Radverkehrs in der Region deutlich steigern. „Wir wollen unseren Beitrag zur Absicht des Freistaates Bayern leisten, den Anteil des Radverkehrs von bayernweit derzeit zehn auf 20 Prozent im Jahr 2025 zu erhöhen“, formulierte Landrat Johann Kalb bei der Auftaktveranstaltung im Landratsamt Bamberg das Ziel. Bis Ende 2019 wollen die Beteiligten das Konzept erstellen. Ab 2020 soll die Umsetzung erfolgen.

Im Alltagsradverkehr gehe es – im Gegensatz zum touristischen Radverkehr – vor allem um direkte und schnelle Verbindungen, informierte der Geschäftsführer von top plan, Andreas Ampßler, die Projektbeteiligten. Die Radfahrer – ob zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen – wollen vor allem schnell und sicher ans Ziel kommen. Hierfür müssten die entsprechenden Voraussetzungen, eine „Radkultur“, geschaffen werden. Wer hier langfristig investiere, werde erfolgreich sein, machte er am Beispiel von Kopenhagen fest. Dort liege der Anteil des Radverkehrs bei 45 Prozent.

Die Projektverantwortlichen bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Region Bamberg und beim Landkreis, Jochen Strauß und Markus Hammrich, informierten darüber, dass das Projekt mit LEADER-Mitteln gefördert wird. Man wolle zum Beispiel Lücken im Radwegenetz schließen, Gefahrenstellen beheben, den Radverkehr von Stadt und Landkreis optimal vernetzen und sichere Abstellmöglichkeiten schaffen. In 2019 werde mit den beteiligten Kommunen eine Entwurfsplanung für ein Alltagsradwegenetz erstellt. Aus einer Befahrung dieses Netzes werde ein Prüfbericht mit Handlungsempfehlungen und einem Maßnahmenprogramm entstehen. Ab Frühjahr 2020 sollen dann die Radinfrastruktur verbessert und mit einem Marketingkonzept begleitet werden.