Beschäftigte im Landkreis Kulmbach durchschnittlich 16 Tage krank im Jahr
IG BAU: Stress und Überstunden lassen Krankenstand steigen
Grippe zum Winterende, Rückenbeschwerden, Unfall am Arbeitsplatz: Im Kreis Kulmbach waren Beschäftigte im vorletzten Jahr durchschnittlich 16 Tage lang krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Auf deren Gesundheitsreport hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verwiesen. Der Krankenstand – also der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag – lag hier zuletzt bei 4,4 Prozent. Damit liegt der Landkreis unter dem bundesweiten Schnitt von 4,9 Prozent.
Nach Einschätzung der IG BAU geht ein wachsender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. „Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank“, sagt Gerald Nicklas von der IG BAU Oberfranken. Wer ohnehin am Limit arbeite, der sei auch anfälliger etwa für eine Erkältung.
„Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeit enorm. Und in der Reinigungsbranche ist es gang und gäbe, dass Beschäftigte regelrecht im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen“, so Nicklas. Hinzu kommt: Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind. In einer aktuellen Untersuchung des DGB gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, trotz Krankheit gearbeitet zu haben.
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