Störche noch keine Frühlingsboten

Erste Weißstörche vorzeitig zurückgekehrt – Überwinterung in Spanien ermöglicht schnellen Heimflug

Es klappert wieder von den Dächern: In rund 20 Orten sind die ersten Weißstörche zurückgekehrt. „Dieses Klappern zeigt den Besitzanspruch am Nest an und soll Partner anlocken“, sagt LBV-Storchenexpertin Oda Wieding. Allerdings handelt es sich um vorzeitig zurückgekehrte Störche, die wahrscheinlich nur in Spanien überwintert haben. Mit den ersten frühlingshaften Großwetterlagen in wenigen Tagen nach Bayern geflogen sind. „Die eigentliche Brutsaison beginnt erst Anfang März“, so Wieding weiter.

Rund 300 Störche verbringen mittlerweile den Winter komplett in Bayern und ziehen gar nicht mehr in den Süden. „In den letzten Tagen sind zu diesen Daheimbleibern mehrere Meldungen von neu eingetroffenen Störchen beim LBV eingegangen“, sagt Wieding. So zum Beispiel aus Pöttmes im Landkreis Aichach Friedberg oder Oettingen im Donauries.  Aber auch aus Ost- und Nordbayern, beispielsweise aus Niederwinkling im Landkreis Deggendorf oder Michelau im Landkreis Lichtenfels erreichen den LBV erste Meldungen von zurückgekehrten Störchen.

Die normale Ankunftszeit für Störche in Bayern beginnt Anfang März und dauert bis Ende April, teilweise kommen manche Störche erst Anfang Mai in den Freistaat zurück. „Störche ziehen auf der Westroute nach Spanien und Westafrika, auf der Ostroute nach Nord- und auch bis Südafrika. Diese Vögel legen teilweise bis zu 10.000 Kilometer nur auf dem Hinflug zurück und brauchen entsprechend länger für den Heimflug“, so Wieding.

Auf www.lbv.de/storch kann man die Ankunft an den einzelnen Nestern verfolgen. Wer die Reise einiger mit Satellitensendern ausgestatteter Störche zurück nach Bayern mitverfolgen will, findet unter www.lbv.de/senderstoerche ihre Aufenthaltsorte und Flugrouten.