Bamberger Grüne wollen Müllvermeidung bei Veranstaltungen

Mehr Aufklärung – mehr Kontrolle – und eine Auszeichnung für „best practice“

Es darf bei Veranstaltungen, die auf öffentlichem Grund stattfinden und von der Stadt genehmigt werden, kein Wegwerfgeschirr verwendet werden. So bestimmt es die Bamberger Abfallwirtschaftssatzung. Doch immer wieder trifft man auf die kleinen lapprigen Plastikbecher, Plastikgabeln, Pappteller und sonstige Utensilien, die nach ihrem Gebrauch die Müllbehälter überquellen lassen.

Die Bamberger Grünen wollen dem Missstand beikommen – und beantragen eine Informationsoffensive. Die Umweltsenatssprecherin der GAL-Stadtratsfraktion, Petra Friedrich, will zunächst einmal wissen, wie Veranstalter über die Vorgaben zur Müllvermeidung aufgeklärt und beraten werden. „Welche Ausnahmen lässt die Verwaltung zu? Wie wird kontrolliert? Und mit welchen Maßnahmen werden Verstöße geahndet?“, lauten ihre weiteren Fragen.

„Vielleicht ist es nötig, dass die Veranstalter klarer, detaillierter und vor allem nachdrücklicher über Alternativen informiert werden“, meint Friedrich. Davon gebe es zahlreiche: Man könne spülbares Plastikgeschirr verwenden, dafür Spülmobile anheuern, angeboten würden kompostierbare oder gar essbare Teller, oder man könne sogar Geschirr bestellen und ungesäubert zurückschicken. „Wir müssen hier vor allem alte Gewohnheiten abbauen und das Denken für neue Möglichkeiten öffnen.“

Ähnlich sehen es auch GAL-Beiratsmitglied Luis Reithmeier, der sich gerade für Mülltrennung an der Universität einsetzt, und Jonas Glüsenkamp, GAL-Vorstandsmitglied und Ideengeber des „Bambecher“, der Pfandalternative für Coffee-to-go in Bamberg.

Die Grünen wollen das Thema Müllvermeidung außerdem positiv besetzen, weshalb sie in ihrem Antrag einen „Ohne-Müll-Preis“ vorschlagen: Veranstalter, die ihre Müllvermeidungsstrategie konsequent, vorbildlich und mit guten Ideen umsetzen, sollen einmal im Jahr von der Stadt ausgezeichnet werden. „Da soll zeigen, was möglich ist, Bewusstsein schaffen und für alle ein Ansporn sein“, ist GAL-Stadträtin Friedrich zuversichtlich.