Am Weltkrebstag warnt die Lungenfachklinik des Bezirksklinikums Obermain vor Luftschadstoffen und Tabakrauchen
„Raucherprävention gehört auf den Lehrplan jeder Grundschulklasse“
Stellen Ärzte eine Krebsdiagnose, so erleben dies die meisten Menschen als Schock. Krebspatienten fühlen sich in einen permanenten Ausnahmezustand versetzt. Überlebensängste, Zukunftssorgen und Unsicherheiten bei den anstehenden Therapien stellen eine große Belastung für Betroffene, aber auch für Angehörige dar.
Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen neu an Krebs.
Die überwiegende Zahl der Fälle betrifft entweder die Brustdrüse, den Darm, die Prostata oder die Lunge. „Dabei ist Lungenkrebs besonders heimtückisch, denn seine Symptome sind nur schwer im Frühstadium eindeutig zuzuordnen. Und die Überlebensrate ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen beim Lungenkrebs extrem niedriger,“ sagt Dr. med. Saleh Al Hamoud, Chefarzt der Lungenfachklinik am Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg. Die 5-JahresÜberlebensrate liegt bei Männern bei 15% und bei Frauen bei 20%. Die relative 10-Jahres-Überlebensrate wird mit 11% (Männer) bzw. 16% (Frauen) angegeben.
In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen an Lungenkrebs. Das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Neumarkt in der Oberpfalz. Meistens ist Lungenkrebs bösartig, gutartige Tumore der Lunge sind eher selten anzutreffen.
Unstrittiger Hauptrisikofaktor ist das Tabakrauchen, sei es aktiv oder passiv.
Allgemein können Schadstoffe in der Luft und auch besonders am Arbeitsplatz zu einer Lungenkrebserkrankung führen. Erste Anlaufstelle für den Betroffenen ist in den meisten Fällen der Hausarzt. Der Hausarzt wird zur weiteren Abklärung dem Lungenfacharzt oder einer Lungenfachklinik zuweisen, wie dem Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg. Die enge Zusammenarbeit zwischen niedergelassenem Arzt und Klinikarzt ist dabei überhaupt von zentraler Bedeutung, wenn es um eine bestmögliche Patientenversorgung geht. In den Anfangsstadien ist Lungenkrebs leider nur selten auffällig. Husten, der länger als drei Wochen anhält, Auswurf, Brustschmerzen, Atemnot und Lymphknotenschwellungen sollten allerdings hellhörig machen. Neben Bestrahlung, Chemotherapie und Operation hat im übrigen auch die Immuntherapie bei Lungenkrebs in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht.
„Das Inhalieren von Tabakrauch gilt als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Lungenkrebs. Daher muss die Politik endlich handeln und bereits im Grundschulalter gezielt und systematisch aufklären.
Gesundheitspädagogik fängt im Kindesalter an“ so Al Hamoud. Der Kutzenberger Chefarzt fordert eine konsequente Aufklärung über die Gefahren des Rauchens bereits im Kindesalter. Schulische Informationsveranstaltungen für Jugendliche griffen oft zu spät.
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO lassen sich mehr als 30 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine angemessene Prävention verhindern. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf den Konsum von Tabakwaren. Die WHO rät auch zu einem gesunden Lebensstil, der Übergewicht, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum vermeidet und sich durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen auszeichnet.
Die Lungenfachklinik im oberfränkischen Kutzenberg richtet am Samstag, 21.09.2019, den 22. Deutschen Lungentag aus. In diesem Jahr wird der Lungenkrebs ein Hauptthema sein. Der Lungentag bietet Interessierten vielfältige Informationsmöglichkeiten rund um dieses lebenswichtige Organ.
Eine Expertenrunde wird Besucherfragen beantworten.
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