Stellungnahme von agilis zum Warnstreik der EVG

Am heutigen Montag, 21. Januar 2019 rief die Gewerkschaft EVG kurzfristig zu einem Warnstreik in beiden agilis-Netzen auf. Dieser Aufruf hat agilis überrascht, da die Verhandlungen mit der EVG zu keiner Zeit abgebrochen wurden.

Der letzte Verhandlungstermin im Dezember wurde von der EVG abgesagt, da sie sich auf die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn konzentrieren wollte. Neue Gespräche wurden seitens der Gewerkschaft bis dato nicht verlangt.

Umso irritierter war agilis, aus der Presse von den neuen Forderungen zu erfahren, zumal die dort verkündeten Punkte nicht dem letzten Verhandlungsstand von Dezember entsprechen. Dieser deckt sich vielmehr im Wesentlichen mit dem Tarifvertrag, den agilis am 10. Januar 2019 mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) abgeschlossen hat. Der Vertrag sieht in Gesamtsumme eine Entgeltsteigerung von über 6 Prozent in den nächsten zwei Jahren vor, was dem Branchenniveau entspricht.

Die GDL ist seit Oktober 2015 der alleinige Tarifpartner von agilis. Der Entgelttarifvertrag mit der GDL gilt dabei für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit tarifgebundenen Arbeitsverträgen. agilis wird alles versuchen, um weitere Streiks der EVG zu vermeiden und ist grundsätzlich immer gesprächsbereit.

Dabei müssen wir jedoch immer berücksichtigen, dass wir bereits einen gültigen Tarifvertrag und einen zuverlässigen, langjährigen Tarifpartner haben. Auch andere Überlegungen müssen in der tariflichen Gestaltung berücksichtigt werden: So sind aus unserer Sicht Modelle zur Arbeitszeitreduzierung wie das von der EVG geforderte Wahlmodell vor dem Hintergrund des derzeitigen Fachkräftemangels nicht kurzfristig realisierbar. Eine solche Einführung ohne genügend zeitlichen Vorlauf zur Ausbildung und Gewinnung weiterer Triebfahrzeugführer würde die Stabilität unseres Betriebs gefährden. Dennoch ermöglicht agilis schon jetzt eine arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeit- und Schichtgestaltung und entwickelt diese ständig weiter, zum Beispiel haben wir die Planbarkeit durch die Einführung eines Jahresarbeitsplans deutlich gesteigert. In weiten Teilen der Belegschaft herrscht aus Sicht von agilis Akzeptanz für diese Arbeitszeitgestaltung, was auch durch die geringe Beteiligung am Ausstand gestützt wird.

agilis möchte an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, die trotz der Kurzfristigkeit und des Zeitpunktes der Streikankündigung für den Fahrdienst, die Planung von Bereitschafts- und Ersatzkonzepten sowie die Kundenkommunikation zur Verfügung standen und so die Auswirkungen des Streiks auf ein Minimum reduzieren konnten.

i.A. Katharina Ziegler
Pressesprecherin