Bamberger Grüne beantragen wissenschaftlich fundierten Kostenvergleich zwischen Auto, Fahrrad, Bus und Fußverkehr
Welche Verkehrsart verschlingt mehr Geld?
Der Regensburger Ring ist ein plakatives Beispiel. Immer wieder ist die Rede von den Kosten in Millionenhöhe, die der Ausbau des Radverkehrs dort verursacht. Doch damit wird die Wahrheit mehr als verdreht, denn investiert wird ist keineswegs nur in den Radweg, sondern etwa auch in die Barrierefreiheit von Bushaltestellen, in Straßenumgestaltung und in neuen Fahrbahnbelag. Tatsächlich haben also auch andere Verkehrsarten etwas von der aufwändigen jahrelangen Sanierung.
Die Investionen in verschiedene Verkehrsarten Autoverkehr, Radverkehr, ÖPNV und Fußverkehr auseinander zu klamüsern, haben sich Forschende der Universität Kassel vorgenommen. Sie entwickelten ein Programm, das Kommunen eine Methode an die Hand gibt, in diesem Punkt Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit zu schaffen. Die Grünen-Stadträtin Petra Friedrich beantragt nun, dass die Stadtverwaltung die Anwendung des Programms auf Bamberg überprüft. „Es ist im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, nicht mehr nur auf platte Behauptungen zurückgeworfen zu sein, die an bestimmte politische Richtungen und Interessenslagen gekoppelt sind. Sie sollen neutrale und objektive Zahlen bekommen“, lautet ihre Begründung.
GAL-Vorstandsmitglied Christian Hader hält die Kasseler Methodik für vielversprechend: Es werde beispielsweise berücksichtigt, dass Verkehrsraum auch von mehreren Verkehrsarten genutzt wird, Unterhaltskosten und Abschreibungen würden mit in die Berechnung einbezogen, und auch die Einnahmen durch Fördermittel fänden ihren Niederschlag. „Klare Zahlen sorgen für eine Gesamtsicht und können verhindern, dass die verschiedenen Verkehrsarten finanzpolitisch gegeneinander ausgespielt werden“, so seine Hoffnung, denn: „Investitionen in den Umweltverbund aus Bus-, Rad- und Fußverkehr sind für eine Verkehrswende und unsere Zukunft dringend notwendig.“
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