Die oberfränkischen Johanniter-Weihnachtstrucker sind von ihrer großen Fahrt zurück
Sechs bewegte Tage und fast 17.000 gefahrene Kilometer liegen hinter den rund 140 haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die sich mit dem Johanniter-Weihnachtstrucker am 26. Dezember 2018 auf den Weg nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, nach Nord- und Zentral-Rumänien, Bulgarien und in die Ukraine aufgemacht hatten. Jetzt sind sämtliche Sattelschlepper wieder wohl behalten zurück in der Heimat angekommen. Die Ladeflächen sind leer, aber die Herzen und Köpfe der Teilnehmer sind voll von berührenden Begegnungen und unvergesslichen Erfahrungen.
44 LKW mit 88 ehrenamtlichen Fahrern waren in sechs Konvois gemeinsam mit je zwei Konvoi-Leitern sowie zahlreichen Helfern und Fotografen am zweiten Weihnachtsfeiertag Richtung Südosteuropa aufgebrochen. Auch aus Oberfranken waren Helfer und Fahrer mit dabei, um über Autobahnen, durch Städte und über unwegsame Schotterwege in die Zielregionen zu gelangen.
In den Zielregionen wurden die mit 56.172 gespendeten Hilfspaketen voll beladenen Lastwagen voller Vorfreude erwartet. „Teilweise hatten die Kinder schon seit Tagen unserer Ankunft entgegen gefiebert“, sagt Ulrich Kraus, Projektleiter Johanniter-Weihnachtstrucker. Auch ganze Familien oder alte Leute waren, teils mit Pferdefuhrwerken, aus entlegenen Bergdörfern zu den Verteilstellen gekommen. Diese befinden sich, je nach Region, in Schulen, Kirchengemeinden, Klöstern, bei privaten Initiativen oder anderen Hilfsorganisationen in Kleinstädten und Dörfern.
„Wir haben wie jedes Jahr versucht, alle Pakete persönlich an die vorab sorgfältig ausgewählten Empfänger zu übergeben“, ergänzt Kraus „Uns ist wichtig, dass tatsächlich die Personen ein Paket bekommen, die dies auch wirklich brauchen.“ Bei fast 2.500 Paketen, die allein sein Konvoi geladen hatte, kann man sich vorstellen, dass Kraus und sein Team aus Deutschland die Verteilung ganz alleine niemals in solch kurzer Zeit geschafft hätten. „Wir waren sehr froh, wieder tatkräftige Unterstützung von unseren Partnern vor Ort erhalten zu haben“, sagt er.
„Viele davon kennen wir bereits seit Jahren, da haben sich echte Freundschaften entwickelt.“ Alle seien mit ganzem Herzen bei der Sache gewesen und hätten viele besondere Erlebnisse mit nach Hause genommen. „Manche der Kinder kommen in Badeschlappen und für die kalte Jahreszeit viel zu dünner Kleidung, andere sind mit ihren besten Anziehsachen herausgeputzt“, schildert Kraus seine Eindrücke. „Viele zeigen ihre Aufregung und Freude ganz offen, lachen uns an, schenken uns selbst gemalte Bilder und sprechen mit uns – dabei sind auf beiden Seiten Hände und Füße im Einsatz“, schmunzelt er. „Andere sind uns gegenüber eher scheu, aber sobald sie mit dem Paket in den Armen wieder zu ihren wartenden Familien gehen, strahlen sie von einem Ohr zum anderen“ Eins ist wichtig, da sind sich alle Beteiligten einig: Die Menschen fühlen sich in ihrer schwierigen Lebenssituation gesehen und merken, dass wir daran Anteil nehmen und sie nicht im Stich lassen. „Dieser persönliche Aspekt ist ihnen genauso wichtig wie die Lebensmittel, die sie in Händen halten.“
Auch die Anteilnahme der daheim gebliebenen Familien, Freunde, Kollegen und Unterstützer sei wieder phänomenal gewesen, so Jan Klaasen. Er gehörte zum Medienteam, das den Konvoi in die Ukraine begleitete und alle Interessierten per Facebook-Posts über die Reise auf dem Laufenden gehalten hatte. „Ganz herzlichen Dank an alle für die rege Anteilnahme, die vielen, vielen unterstützenden Kommentare und nach oben gestreckten Daumen!“
Jetzt heißt es für die Helfer erstmal ankommen, entspannen und die Eindrücke verarbeiten. Hört man sich in ihren Reihen um, so wird schnell klar: Viele sind auch nächstes Mal wieder mit dabei. „Für die meisten der Beteiligten heißt es: Einmal Johanniter-Weihnachtstrucker, immer Johanniter-Weihnachtstrucker!“, bestätigt Ulrich Kraus.
Informationen zum Johanniter-Weihnachtstrucker gibt es im Internet unter www.johanniter-weihnachtstrucker.de
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