Förderung für gefährdete Ziegenrassen – auch für die „Frankenziege“
Um die genetischen Ressourcen heimischer Nutztierrassen zu bewahren und damit einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten, hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber das Förderprogramm zum Schutz gefährdeter Rassen ausgeweitet. Wie die Ministerin in München mitteilte, wurde von der EU-Kommission nun die Förderung von drei heimischen Ziegenrassen notifiziert: der Bunten Deutschen Edelziege, der Weißen Deutschen Edelziege und der Thüringer-Wald-Ziege. „Damit wollen wir dem Rückgang von Zuchttieren bei diesen ursprünglich bayerischen Ziegenrassen wirksam entgegentreten“, sagte die Ministerin. Denn obwohl in Bayern die Zahl der Betriebe mit Ziegenhaltung auf 4 900 und die Gesamtzahl der Ziegen auf insgesamt 36 000 angestiegen sei, haben die Zuchttierbestände dieser drei Ziegenrassen kontinuierlich abgenommen.
Die drei Rassen sind ursprünglich einheimische Züchtungen: Die Bunte Deutsche Edelziege geht auch auf die Rasse „Frankenziege“ mit dem Zuchtgebiet Nordbayern zurück, die Weiße Deutsche Edelziege stammt aus dem Grenzgebiet zwischen Bayern und Hessen und die Thüringer Wald Ziege war ursprünglich im Grenzgebiet von Thüringen und Bayern bei Neustadt/Saale heimisch. Sie war in den 60er Jahren des vorherigen Jahrhunderts in Bayern ausgestorben, wurde aber nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze wieder eingeführt und gezüchtet.
Das Programm zur Förderung gefährdeter Nutztierrassen umfasste schon bislang 16 verschiedene gefährdete heimische Rinder-, Pferde- und Schafrassen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr dafür über 700 000 Euro ausbezahlt. Bei bereits bisher unterstützten Pferderassen „Leutstettener Pferd“ und „Rottaler Pferd“ gibt es künftig auch Fördergelder für Zuchthengste. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.landwirtschaft.bayern.de (Förderung, Gefährdete Nutztierrassen).
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