Start des Bayerischen Klimaforschungsnetzwerks mit Expertise der Universität Bayreuth
Heute (10.12.2018) wird in München das Bayerische Klimaforschungsnetzwerk bayklif aus der Taufe gehoben. Ziel ist laut Wissenschaftsministerium mehr Wissen über ökologische und gesellschaftliche Folgen des Klimawandels sowie die darauf aufbauende Entwicklung und Anwendung von Modellen zur Minderung negativer Effekte. Forschergruppen des Bayreuther Zentrums für Ökologie und Umweltforschung (Bayreuth Center of Ecology and Environmental Research, BayCEER) der Universität Bayreuth sind maßgeblich daran beteiligt.
„Die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Ökosysteme kennen wir derzeit nur in Ansätzen. Auf der anderen Seite ist es nötig, jetzt zu handeln und unser Management so anzupassen, dass negative Einflüsse zumindest abgemildert werden können“, sagt Prof. Dr. Stefan Peiffer, Lehrstuhl für Hydrologie an der Universität Bayreuth, der das Verbundprojekt AQUAKLIF innerhalb bayklif leitet. „Im Verbundprojekt AQUAKLIF nehmen wir dabei Fließgewässer in den nicht-alpin geprägten Regionen Bayerns unter die Lupe und arbeiten dabei mit Land- und Wasserwirtschaft sowie dem Naturschutz zusammen. Gerade Lebensgemeinschaften in Bachoberläufen leiden doppelt: in diesem Sommer unter erhöhten Temperaturen und stetig schwindendem Wasser, was die Wasserqualität eines Bachs zum Kippen bringen kann. Aber auch Starkregen können verheerend sein – dann nämlich, wenn sie das Material angrenzender Böden einschwemmen und so die Lebensräume im kiesigen Bachgrund buchstäblich verstopfen.“ Das Verbundprojekt AQUAKLIF wird Wissenschaft – mit je einer Arbeitsgruppe aus Freising/TU München und der FAU Erlangen-Nürnberg sowie fünf Arbeitsgruppen aus dem BayCEER – mit Experten aus der Praxis zusammenbringen. Es sollen wirksame Maßnahmen entwickelt werden, mit denen Wasserqualität und Artenreichtum in unseren Bächen geschützt werden können.
Außerdem wird die Expertise der Bayreuther Professur für ökologische Dienstleistungen, Prof. Dr. Thomas Köllner, im Verbundprojekt LandKlif gebraucht. LandKlif untersucht die Biodiversität und Multifunktionalität naturnaher, agrarischer und urbaner Landschaftsräume in unterschiedlichen Klimazonen Bayerns, auch um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie der Klimawandel abgemildert werden kann und wie Anpassung an veränderte klimatische Verhältnisse erfolgen kann. In diesem Verbundprojekt befasst sich eine von Köllner geleitete Arbeitsgruppe mit der „Modellierung und Bewertung von Ökosystemleistungen unter Klimawandel“.
Das Projekt bayklif ist auf fünf Jahre angelegt und beinhaltet fünf interdisziplinäre Verbundprojekte sowie fünf Juniorforschergruppen. Der Freistaat stellt 18 Millionen Euro Förderung zur Verfügung. Die Auswahl der Konsortien erfolgte in einem streng wissenschaftsgeleiteten Verfahren durch eine 24-köpfige Fachgutachter-Kommission.
Links:
www.bayklif.de/auftaktveranstaltung-10-12-2018/agenda/
www.bayklif.de/verbundprojekte/aquaklif/
www.bayklif.de/verbundprojekte/landklif/
www.bayceer.uni-bayreuth.de
Neueste Kommentare