Sonntagsgedanken: Der Adventskranz

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Die meisten von uns haben noch so einen Kranz. Er ist aber mehr als eine schöne Dekoration. Betrachten wir seine Symbole: Er ist grün, die Farbe der Hoffnung. Der Kranz ist rund, und der Kreis gilt seit je her als Symbol für Gott, der so wie der Kreis weder Anfang noch Ende hat. Gott ist unsere Hoffnung, Menschen kommen und gehen, er allein bleibt. Der Kranz wurde im Altertum den erfolgreichen Sportlern als Lohn aufs Haupt gesetzt. So steht der Adventskranz auch für den Sieg der Liebe Gottes über Schuld und Tod. Vier Kerzen zieren den Kranz, und wie die Kerze sich aufzehrt, um Licht und Wärme zu spenden, so hat sich Christus für uns geopfert. Wie im Lauf des Advents eine Kerze nach der anderen entzündet wird und so das Licht immer heller wird, so will die Frohe Botschaft allmählich die Welt heller und unsere Herzen wärmer machen. Die Kerzen auf dem Kranz erzeugen ein lebendiges Licht. Leben ist ein dynamischer Prozess, Erstarrung und Selbstzufriedenheit dagegen eine Vorwegnahme des Todes. Wenn rote Kerzen den Kranz schmücken, erinnern sie an den Heiligen Geist und an die Liebe. Wo die Liebe über den Hass siegt, Gemeinschaft über Einsamkeit, Verständnis über Gleichgültigkeit, da ist Gottes Geist am Werk. So sind auch viele Nicht-Christen sich selbst unbewusst Boten Gottes.

Advent heißt Ankunft. Wir warten auf die Geburt unseres Herrn, ja auf seine Wiederkehr am Ende der Tage, und diese Erwartung, diese Gewissheit verändern unser Leben von innen her, machen uns gelassener, froher. Der Advent trägt in der Kirche die Farbe violett wie auch die Passionszeit vor Ostern. In beiden Phasen sollen wir zur Ruhe kommen, nachdenken über uns, wofür wir Gott danken können, wofür wir aber auch seine Vergebung erbitten sollten.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind