Benefizkonzert in Forchheim: Zum Jubiläum Bach und Piazolla

Seit zehn Jahren startet die Spendenaktion „Weihnachten für alle“ am 1. Advent mit konzertantem Auftakt

Musik von Bach bis Cohen, von Shostakovitch bis Piazolla, und dazu ausgesuchte Texte von Besinnlich bis Heiter bietet das Benefizkonzert „Weihnachten für alle“ in diesem Jahr. Es ist ein Jubiläumskonzert, das von den Instrumantalsolisten Marion Andersons (Saxophon) und Alexander Schröder (Akkordeon), vom Chor des Jungen Theaters „Messa di Voce“ und von Rainer Streng, Leiter der Literaturbühne, am ersten Adventssonntag, 2. Dezember, um 18 Uhr in der Klosterkirche St. Anton in Forchheim gestaltet wird. Seit zehn Jahren wird die große Spendenaktion „Weihnachten für alle“ der freien Wohlfahrtsverbände mit einem konzertanten Highlight eingeleitet. Künstler, Ensembles und Talente aus der Region stellen sich dabei in den Dienst der guten Sache.

Mit dem Erlös der Spendenaktion, die es seit rund 50 Jahren gibt, kann Mitbürgern, die wirtschaftlich nicht so gut gestellt sind, eine Weihnachtsfreude bereitet werden. Seit einigen Jahren werden auch Flüchtlingskinder in Stadt und Landkreis bedacht.

Stark besuchte Konzerte

Das Duo Andersons/Schöder ist vielen bekannt von den Konzerten von „Le quatre baguettes“ rund um den Gründer und Chansonnier Claus Schwarzmann. Der Chor des Jungen Theaters unter der Leitung von Ingo Behrens war zu Gast u.a. beim ZirkArt Festival 2016 in Forchheim in Verbindung mit einer Feuershow, und der Forchheimer Rainer Streng führt bei Inszenierungen der Naturbühne Trebgast Regie. Die Benefizkonzerte, organisiert vom früheren FT-Lokalchef Michael Wuttke, hatten 2008 ihren Ursprung im Pfarrsaal der St. Anna-Kirchengemeinde, zogen dann in den Kulturraum St. Gereon um und wurden wegen des starken Publikumsandrangs schließlich in die Klosterkirche verlegt. Die Kreis-AG der Wohlfahrtsverbände als Träger der Spendenaktion ist dem Klosterverein St. Anton sehr dankbar, dass er diesen wunderbaren Konzertraum dafür zur Verfügung stellt. Dank gilt auch dem Oberbürgermeister und dem Landrat, die in jedem Jahr die Schirmherrschaft übernehmen.

Der Chor  des Jungen Theaters „Messa di Voce“ mit Chorleiter Ingo Behrens (rechts).          Foto: pr

Der Chor des Jungen Theaters „Messa di Voce“ mit Chorleiter Ingo Behrens (rechts). Foto: pr

Zu den Mitwirkenden. Messa di Voce besteht seit dem Jahr 2005 und umfasst vielseitige musikalische Interessen. Die rund 30 Mitglieder aus dem gesamten Landkreis widmen sich mit Begeisterung der a capella-Musik und speziell den Bereichen Pop, Swing, Jazz und Gospel. Der in Bubenreuth aufgewachsene Chorleiter Ingo Behrens führt seinen Chor unkonventionell und vielseitig, z. B. mit Inszenierungen des Freischütz und des Sommernachtstraums. Sein Interesse für Chorgesang und zeitgenössische klassische Musik wurde am Marie-Therese-Gymnasium in Erlangen geweckt. Behrens studierte Lehramt für Hauptschulen mit Musik als Hauptfach. Am Konservatorium der Saxion Hogeschool in Enschede folgten Musiktherapie und klassischer Sologesang. Neben dem Masterstudium in Arnhem, Niederlande, war er als Musiktherapeut in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig. Seit 2005 ist er freiberuflicher Musiker, Musiklehrer und Musiktherapeut und hat neben dem Chor des Jungen Theaters die Leitung des Gospelchors „Charisma“ in Hallerndorf und „Sing A-Moll“ in Röttenbach sowie eines Kinderchors in Effeltrich übernommen.

Von Pinzberg in die Welt

International unterwegs: Das Musikerduo Marion Andersons (Saxophon) und Alexander Schröder (Akkordeon)                                                                                                                              Foto: pr

International unterwegs: Das Musikerduo Marion Andersons (Saxophon) und Alexander Schröder (Akkordeon) Foto: pr

Die in Pinzberg lebende Künstlerin Marion Andersons ist eine musikalische Grenzgängerin. Die zweifach diplomierte Saxophonistin ist auf den Bühnen weltweit unterwegs, sowohl mit diversen Sinfonieorchestern (Nürnberg, Berlin, München), als Studiomusikerin (lettisches Nationalradio, Cavalli Records), als auch mit vielen Pop- und Jazzbands. Engagements führte sie in alle europäischen Länder, aber auch nach Bali, Bangkok, New York, Russland, Kuba und Dubai. Ihre Ausbildung absolvierte Marion Andersons im Musikstudium mit Hauptfach Saxophon an den Hochschulen für Musik in Nürnberg und „Hanns Eisler“ in Berlin. Heute ist sie als Dozentin für Saxophon und Klarinette an den Musikschulen Stadt Fürth und Stadt Stein tätig.

Alexander Schröder ist in Würzburg aufgewachsen und entschied sich für ein Musikstudium in Nürnberg. Nach dem Musikpädagogischen Diplom mit Hauptfach Akkordeon und Nebenfach Jazzklavier folgten das Künstlerische Diplom an der Hochschule für Musik in Nürnberg, ein Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und die Berufung als Lehrkraft an der Fachakademie für Sozialpädagogik Musik. Mit dem Sinfonischen Akkordeonorchester Unterfranken spielte Schröder als Konzertmeister und Solist in den USA, Kanada und Europa. Mit dem Nürnberger Akkordeonorchester gewann er 2003 den World Music Award. Daraus resultierten viele Projekte mit dem Opernhaus und der Hochschule für Musik. Schröder unterrichtet auch Akkordeon an Musikschulen. Damit erfüllt er sich seinen Herzenswunsch, das Akkordeon immer wieder „neu zu erfinden“, sei es in der Klassik, im Tango oder in der Folklore der Welt.

Rainer Streng hat sich als Rezitator der gleichnamigen Literaturbühne und Regisseur einen Namen gemacht.                                                                                                                                     Foto: pr

Rainer Streng hat sich als Rezitator der gleichnamigen Literaturbühne und Regisseur einen Namen gemacht. Foto: pr

Der Realschullehrer und Seminarrektor Rainer Streng ist mit seiner Literaturbühne und dem „Shakespeare Projekt“ in der Region ein geschätzter Rezitator und „Textgestalter“. Nach dem Studium der Theologie und Anglistik war er drei Jahre Entwicklungshelfer in Papua-Neuguinea. Heute leitet Streng Kurse in Körpersprache, Theater und Stimmbildung und hat sich durch seine „Szenischen Lesungen“ und durch erfolgreiche Inszenierungen regional und international einen Namen gemacht. Er ist mehrfach mit dem Europäischen Literaturpreis „Jean Monnet“ und 1997 mit dem Kulturpreis des Landkreises Forchheim ausgezeichnet worden. Seitdem verbuchte er auch mehrere Auftritte und Veröffentlichungen beim „International Poetry Festival Hastings“ in England.
Kartenverkauf (12 Euro) in der Bücherstube an der Martinskirche, bei der Arbeiterwohlfahrt in der Kasernstraße 7 und beim Arbeiter-Samariter-Bund in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 9.