Sonntagsgedanken: Im Vertrauen auf die Zukunft die Gegenwart gestalten

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Man hat ja früher gern der christlichen Religion vorgeworfen, sie vertröste die Menschen aufs Jenseits und lasse hier auf Erden alles beim Alten. Das Gegenteil trifft zu. Warum sind denn viele Menschen heute so verbissen, so auf ihren Vorteil versessen, so nörglerisch? Weil sie nicht mehr auf Gottes neue Welt vertrauen.

Wie kann man aber den niederdrückenden Volkstrauertag ohne die Gewissheit durchstehen, dass all die Millionen Opfer von Krieg, Unterdrückung und Vertreibung eine Zukunft bei Gott haben? Darum nennt man den letzten Sonntag im Kirchenjahr ganz bewusst auch nicht mehr Totensonntag, als ob es um ein bloßes Totengedenken gehe, als spräche der Tod das letzte Wort, sondern Ewigkeitssonntag, denn wir warten voller Freude auf Gottes neue Welt, und diese Freude schenkt uns die Kraft, heute nach dem Willen Jesu zu fragen.

Dabei hat es durchaus seinen Sinn, dass wir Christen miteinander diskutieren, ja vielleicht auch einmal streiten. Entscheidend ist nur, dass es dabei um die Sache Jesu gehen soll und nicht darum, dass wir Recht behalten, dass wir vor den andern gut dastehen. Ein Konflikt kann ja auch daher kommen, dass man sich für den anderen interessiert. Wenn mir jemand egal ist, dann streite ich auch nicht mit ihm. Gott schenke uns täglich neu diese Einsicht, die Kraft zur vernünftigen Lösung unserer Probleme, die Geduld, uns für eine friedliche Welt einzusetzen, begonnen in der eigenen Familie.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind