Steuern und Abgaben auf Rekordniveau: Auch in Bamberg steigen die Energiepreise
Die Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die regulierten Netzentgelte auf die Energierechnung steigen zum Jahreswechsel auf ein neues Rekordniveau. Weil auch die Börsenpreise für Strom und Erdgas massiv angestiegen sind, müssen sich die Kunden in ganz Deutschland auf Mehrkosten für die sichere Energieversorgung einstellen. Die Stadtwerke Bamberg passen ihre Preise für Strom, Gas und Wasser zum Jahreswechsel an – und bieten ihren Kunden zugleich die Überprüfung günstiger Tarifalternativen an.
Erstmals seit 2011 wird auch für die Gaskunden der Stadtwerke Bamberg das Heizen wieder teurer. Eine Familie mit durchschnittlichem Gasverbrauch zahlt 8,33 Euro mehr im Monat, die Stromkosten im Grundversorgungstarif steigen um 3,46 Euro pro Monat. Ursächlich hierfür sind zum einen die Steigerungen der Steuern, Abgaben und Entgelte, zum anderen die Entwicklungen der internationalen Börsenpreise für Strom und Gas. „Was wir bereits seit Monaten an der Tankstelle spüren, schlägt sich jetzt auch auf die Energierechnung nieder“, sagt Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg.
Strom: Steuern und Abgaben nach wie vor ungerecht verteilt
„Die Strompreise in Deutschland sind zu hoch“, kritisiert Fiedeldey. Grund hierfür sind die Umlagen, Steuern und Abgaben. Je nach Stromtarif können diese staatlichen Belastungen und die regulierten Netzentgelte im kommenden Jahr mehr als 82 Prozent der Stromrechnung ausmachen. „Zwar sinkt die EEG-Umlage leicht, im Gegenzug steigt aber die Offshore-Umlage um das Zehnfache“, merkt Fiedeldey an. Die Stromrechnung der privaten Haushalte sowie der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland könnte um 3,4 Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden, wenn sich auch energieintensive Unternehmen an den Kosten für die Energiewende beteiligen. Das geht aus dem so genannten „EEGErfahrungsbericht“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) hervor: „Inklusive Mehrwertsteuer finanziert jeder Haushalt die energieintensiven Unternehmen mit mehr als 60 Euro pro Jahr“, sagt Fiedeldey.
Strom: Günstige Tarifalternativen
„Fairness und Ehrlichkeit sind für uns oberstes Gebot“, sagt Fiedeldey. Deshalb informieren die Stadtwerke in den kommenden Tagen ihre Kunden sehr detailliert per Post, wie sich die Preisanpassungen für sie auswirken werden. „Durch den Wechsel zu einem anderen Tarif der Stadtwerke können unsere Kunden sparen, ohne auf den persönlichen Service und die hohe Versorgungsqualität der Stadtwerke verzichten zu müssen“, so der Geschäftsführer. Auch über diese neuen „bambergStrom“-Angebote informieren die Stadtwerke transparent in den schriftlichen Tarifinformationen.
Wasserpreise müssen leicht angepasst werden
Zum 1. Januar 2019 steigen auch die Wasserpreise in Bamberg leicht an. Der Verbrauchspreis steigt von 1,99 Euro auf 2,16 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Die jährlichen Grundpreise werden gestaffelt angepasst. Das führt dazu, dass ein Haushalt mit 175 Kubikmetern zukünftig rund 3,50 Euro im Monat mehr für das Trinkwasser zahlt – unabhängig davon, ob er in einem Einfamilienhaus oder einem Mehrfamilienhaus wohnt.
Die Preisanpassung ist unvermeidbar, weil der Aufwand für die Gewinnung und Verteilung des Trinkwassers höher ist als bisher angenommen. Zudem stehen massive Investitionen bevor, um die hohe Wasserqualität und die gute Versorgungssicherheit auch bei extremen Wetterlagen sicherstellen zu können. So soll im kommenden Frühjahr am Rothof der Bau eines weiteren Trinkwasserhochbehälters starten, der die Trinkwasser- und auch die Löschwasserversorgung in Wildensorg und auch im oberen Berggebiet nachhaltig verbessern wird. Das drei Millionen Euro teure unterirdische Wasserreservoir wird 1.000 Kubikmeter Wasser speichern können und trägt dem steigenden Wasserbedarf in Wildensorg Rechnung. Der neue Hochbehälter löst zwei kleinere Behälter ab, die seit 1956 bzw. seit 1964 das Wasser speichern.
Dr. Fiedeldey: „Mit unserem Investitionsprogramm und den hohen laufenden Aufwendungen stellen wir nicht nur Trinkwasser- und Löschwasserversorgung sicher, sondern auch, dass das Wasser trotz steigender Umwelteinflüsse eine sehr hohe Qualität hat. Die Dürre des vergangenen Sommers hat uns vor Augen geführt, dass die Wassergewinnung infolge des Klimawandels immer aufwändiger wird.“
Die Wasserpreise der Stadtwerke werden seit jeher nach dem kommunalen Abgaben-Gesetz (KAG) kalkuliert. Unter der strengen Kontrolle des bayerischen kommunalen Prüfungsverbands wird damit sichergestellt, dass mit dem Wasserpreis nur Kosten und Investitionen für die Wasserversorgung finanziert werden. „Mit dem Wasser werden keine Gewinne erzielt, die in andere Sparten wie den ÖPNV und die Bäder fließen“, stellt Dr. Fiedeldey klar. „Die Wasserpreisanpassung hat nicht das Ziel, Gewinne zu machen, sondern lediglich, die Kosten zu decken, die für die sichere und zuverlässige Wasserversorgung entstehen.“
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