Offener Brief der Bürgerinitiative Forchheim – Nord
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Stadtrat und Kreistag haben sich mehrheitlich für den Bau des S-Bahn-Haltes Forchheim – Nord ausgesprochen, weil er eine wichtige und zukunftsträchtige Infrastrukturmaßnahme für die Belange der Stadt und des Landkreises darstellt. Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann bis zum 30.11.18 im Stadtbauamt Einwendungen erheben.
Die BI S-Bahn-Halt Forchheim Nord kämpft seit Jahren für die Realisierung dieses neuen Bahn-Haltes und konnte durch vielfältige Aktionen und Unterschriftensammlungen gemeinsam mit den Schulleitern aller Schulen gute Argumente für den Mehrwert dieses Bahnhaltes liefern, die schließlich von allen Verantwortlichen auf- und angenommen wurden. Leider sieht die nun vorliegende Planung keinen nördlichen Zu-und Abgang des S-Bahn Haltes Fo-Nord vor. Sowohl Stadt- und Kreisrat habe diesen sinnvollen und durchdachten Vorschlag mit dem Verweis auf die zu hohen Kosten bis dato abgelehnt . Wie im FT vom 30.10.18 zu lesen war, will jetzt Landrat Dr. Ulm dieses Thema erneut aufgreifen. Die Diskussion über den Bau einer Mensa für über 2500 Schüler gab hierzu den Anlass. Viele dieser Schüler sind Fahrschüler, die über den neuen S-Bahn Halt an- und abfahren. Deshalb sollte eine gute Anbindung auch dieser dieser neuen Einrichtung an den Bahn-Halt vorliegen.
Die BI freut sich immens, dass dieses Thema eines zweiten Zu- bzw. Abgangs neu aufgegriffen wird. Wir hoffen jedoch , dass bei der Neuaufnahme der Debatte für diesen zweiten Zu- bzw. Abgang nicht wieder allein der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht. Allein der vordergründig gemeinsame Nutzen für die Stadt und den Landkreis sollten ausschlaggebend sein. Wir fordern daher die Stadt und den LKR auf, die derzeitige Einspruchsfrist bis Ende Nov. zu nutzen, sich nochmals gemeinsam auf die Hinterfüße zu stellen und diese wichtige Ergänzung dieser Infrastrukturmaßnahme in einer gemeinsamen Stellungnahme fordern. Stand der jetzigen Planung ist, dass die Schüler exakt gegenüber den Schulgebäuden Adalbert-Stifter- und Realschule aussteigen, ihr Schulweg jedoch über den 140 m langen Bahnsteig und eine 80m lange Rampe in die Bonhöffer-Unterführung führt und dann über die Bammersdorfer-, Pestalozzi- und Fritz Hoffmannstraße schließlich zu den Schulgebäuden führt. Die gleichen Gründe, die für den zweiten Zu- oder Abgang sprechen, haben wir schon vor Jahren überzeugend mit Planunterlagen und guten Argumenten für einen sicheren Schulweg der ca. 1000 Schüler vorgetragen , die täglich mit der S-Bahn das Schulzentrum ansteuern. Seit dieser Zeit kommt hinzu, dass die Spvgg Jahn Forchheim in unmittelbarer Nähe ein Sportzentrum und eine Tennisanlage errichten wird, zudem wird im Stadtrat die Ausweisung eines Gewerbegebietes und im Kreistag der Bau einer gemeinsamen Mensa für sämtliche Schulen im Norden der Stadt diskutiert. All dies spricht nach unserer Überzeugung für eine bessere Anbindung des S-Bahnhaltes von Norden über einen neu zu errichtenden Tunnel und im Süden über die Bonhöffer-Unterführung. Es sollte daher nicht nur der Kreistag, sondern auch der Stadtrat nochmals in sich gehen und sich für die Aufnahme des nördlichen Zu- und Abgangs einsetzen. Stadt und Landkreis würden gleichermaßen davon profitieren. Die BI fordert daher alle politisch Verantwortlichen auf , diese Jahrhundertchance, die sich jetzt durch das Planfeststellungsergänzungsverfahren nochmals ergibt, beim Schopf zu packen . Wir dürfen in der Öffentlichkeit nicht nur von einem verbesserten SPNV und ÖPNV reden, sondern auch danach handeln.
Dies hier wäre eine gute Chance.
Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, zur Unterstützung unseres Anliegens und unserer Argumente möchten wir auf die Planungen der DB – Projektbau aus dem Jahre 1996 verweisen.
Der S-Bahn Halt Forchheim Nord sollte nach den Vorstellungen der Bahn Südlich der Bonhoeffer-Unterführung, 220m in umgekehrter Richtung mit Aufzug, Rampen und Zugängen entstehen und sah damals voraussehend einen nördlichen und südlichen Zugang vor. Die beiliegenden Pläne zeigen, wie dieser Halt und die Zu- bzw. Abgänge geplant war. Leider wurde diese Planung nicht planfestgestellt. Der Bund hat damals aus finanziellen Gründen das Verfahren beendet. Die Pläne mit den beiden Zugängen könnten jedoch von Stadt und Landkreis mit Verweis auf die damaligen Planungen im laufenden Ergänzungsverfahren nochmal aufgegriffen werden.
Wir würden uns freuen, wenn nach der gemeinsamen Einwendung von Stadt und Landkreis bis zum 30.11.18 die beiden Gebietskörperschaften in ihren Gremien die Debatte über diese Ergänzung der Ausbaupläne und deren Finanzierung nochmals aufnehmen könnten.
Otwin Schneider, Eduard Nöth, Hans-Otto Neubauer
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