100 Jahre Freistaat Bayern am 8. November
Nach dem verlorenen Weltkrieg mussten die deutschen Monarchen 1918 ihre Throne räumen, erstaunlicherweise als erster der König von Bayern. Ein Stück Aufsässigkeit gegen die Mächtigen gehört wohl zum bayerischen Volkscharakter dazu, ein sympathischer Zug. Doch die junge Demokratie litt von Anfang an unter den Angriffen von rechts und links, dazu noch die große Not der Weltwirtschaftskrise; und weil es zu wenige überzeugte Demokraten gab, kam es 1933 zur Katastrophe. Freiheit und Menschlichkeit bekamen aber auch hierzulande nach 1945 eine zweite Chance, doch musste der bayerische Staat seine linksrheinischen Gebiete an das neue Bundesland Rheinland-Pfalz abtreten. Anders als die Franken fühlten sich die Pfälzer, aus deren Gegend der erste bayerische König stamte, im bayerischen Staatsverband nie wirklich wohl. So kann auch im zwischenmenschlichen Bereich die Trennung manchmal die humanere Lösung sein.
Wir leben nun seit Jahrzehnten in einem demokratischen, wohlhabenden und weitgehend sicheren Land, worum uns viele weltweit beneiden. So sollten wir Gott dem Herrn der Geschichte in diesem Jahr von Herzen für unseren Freistaat danken, aber auch denen, die als Politiker Verantwortung in ihm übernommen haben. Die allermeisten geben sich redlich Mühe, und wer weiß, ob wir den Verlockungen der Macht besser widerstehen würden!
Ich möchte jedem Mut machen, sich gesellschaftlich zu engagieren, sich konkret für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Frieden einzusetzen, für die Notleidenden. Wer dies tut, durch den fließt Gottes Heiliger Geist, denn Gott will seinen Menschenkindern helfen, will uns glücklich machen, und darum hat er ja auch Jesus Christus zu uns gesandt, um uns die Augen zu öffnen für die Frohe, Frohmachende Botschaft von der Liebe Gottes zu wirklich allen Menschen.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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