Nürnberg-Pass als Vorbild für Bamberg

Bei Info-Abend will GAL ein Bündnis schmieden, um Menschen mit geringem Einkommen mehr Teilhabe zu ermöglichen

Wer in Nürnberg mit einem eher schmalen Geldbeutel zurechtkommen muss, hat darin zumindest den Nürnberg-Pass stecken. Mit dem kommt er oder sie verbilligt ins Theater und in Museen, treibt günstig Sport, kann mit Rabatt in mehreren Apotheken einkaufen und auch noch zu ermäßigten Preisen Bus fahren. Die Stadt Nürnberg will so soziale und kulturelle Teilhabe ermöglichen und arme Menschen im Alltag unterstützen. Das Konzept geht auch für die teilnehmenden Institutionen auf, denn sie bekommen zusätzliche Gäste und Kund*innen – und ein billig verkaufter Platz im Konzert ist immer noch besser als ein leerer.

Seit 1986 gibt es den Nürnberg-Pass, und dieses über 30-jährige Erfolgsrezept stellt Norbert Kays auf Einladung der Bamberger Grünen vor, er ist der Verantwortliche in der Nürnberger Stadtverwaltung. Der Info-Abend mit Diskussion und Möglichkeit zu Nachfragen findet am Donnerstag, 15. November 19.30 Uhr, im Pfarrheim St.Otto, Siechenstraße 84 statt.

Ziel der GAL-Stadtratsfraktion ist ein Bamberg-Pass, der es Menschen mit geringem Einkommen, z.B. HartzIV-Empfänger*innen, ermöglicht, unkompliziert Vergünstigungen zu bekommen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Grünen wollen hierfür ein breites Bündnis schmieden, denn wie in Nürnberg sollte der Bamberg-Pass nicht nur Angebote städtischer Einrichtungen enthalten.

Es ist der zweite Anlauf der GAL, die bereits im Jahr 2011 versucht hatte, ein so genanntes Kultursozialticket mit ähnlicher Zielsetzung in Bamberg einzuführen. Die Stadtratsmehrheit lehnte dies damals aus Kostengründen ab.