Smart Moving – ein Projekt für mehr Bewegung im Unialltag in Bayreuth und Regensburg

Symbolbild Bildung

Bewegungs-Apps, Geräte, aktive Pausen – Studierende erproben den Aufstand!

Modellprojekte „Smart Moving“

Modellprojekte „Smart Moving“

Eine Trimm-Dich-App für den Campus, aktive Pausen zwischen den Lerneinheiten, Sportgeräte- und Sportpartner-Vermittlung, solche Ideen und weitere könnten bald dabei helfen, den Alltag der Studierenden an den Universitäten Bayreuth und Regensburg aktiver zu gestalten. Weit über zwanzig Vorschläge erhielt das Kompetenzzentrum für Ernährung KErn bereits im Rahmen des Modellprojektes „Smart Moving“ von den Studierenden beider Unis. Der Ideenwettbewerb läuft noch bis zum 18. November 2018. Mitmachen können alle Studenten und Studentinnen der genannten Unis, die mit tollen Preisen für ihr Engagement belohnt werden.

„Ob Vorlesung, Seminar oder Übung – der Alltag von uns Studierenden findet im Sitzen statt. Das nimmt man so hin und es wird auch nicht sonderlich hinterfragt, auch wenn einem bewusst ist, dass das auf Dauer sehr ungesund ist. Deswegen freu ich mich sehr, dass man dieses Problem jetzt angeht und Ideen aus der Studierendenschaft sammelt, um Bewegung in den studentischen Alltag zu bringen.“ sagt Lena Bitz vom Studierendenparlament der Uni Bayreuth.

Selbst wenn man es zum Hochschulsport oder ins Fitnessstudio schafft, so erreicht nur etwa jeder Dritte das empfohlene Wochenpensum von 2,5 Stunden mäßig intensiver körperlicher Aktivität. „Die täglichen Sitzzeiten bleiben trotzdem meist zu lang“, ergänzt Frau Prof. Susanne Tittlbach, Direktorin des Instituts für Sportwissenschaft an der Uni Bayreuth. Nicht selten dauert ein ganz normaler Tag an der Uni von 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Dabei wird vornehmlich auf einem Stuhl gesessen. Sitzzeiten von 8-10 Stunden sind eher die Regel als die Ausnahme.

Das Modellprojekt Smart Moving nimmt gezielt den sitzenden Lebensstil an Unis ins Visier, bezieht die Ideen der Studierenden mit ein und experimentiert mit neuartigen Methoden der Aktivierung. Die Wissenschaftler der beteiligten Unis analysieren dafür sehr genau das Sitz- und Bewegungsverhalten der Studierenden sowie die Verhältnisse am Campus.

Dieses Modellprojekt wird von der Techniker Krankenkasse fachlich unterstützt und gefördert. Thomas Holm, Leiter der Gesundheitsförderung: „Unsere aktuelle bundesweite Studie zur Studierendengesundheit, gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsförderung und der Freien Universität Berlin, hat in 2017 und 2018 mehr als 6000 Studierende befragt. Hier geben 73,8% von ihnen an, mindestens einmal an einer körperlichen Beschwerde zu leiden. Am häufigsten (53,1%) wurden hier Rückenbeschwerden genannt.“

Frau Prof. Julika Loss, die das Projekt am Lehrstuhl für Epidemiologie und Präventivmedizin der Uni Regensburg leitet, weiß dass Bewegungsmangel im Alltag auch in hohem Maße durch die Verhältnisse beeinflusst wird. „Lebenswelten müssen bewegungsfreundlich gestaltet sein, da sie unsere Handlungsmöglichkeiten für Bewegung bestimmen. Dabei ist es sehr wichtig, dass man die Studierenden mit in den Entwicklungsprozess einbezieht, denn niemand möchte gerne etwas von außen vorgeschrieben bekommen. Wir erfahren bei Smart Moving durch umfangreiche Befragungen direkt von den Studierenden, wo sie Bewegungsbarrieren sehen und welche Ideen sie einbringen. Das kreative Potenzial ist enorm.“ ergänzt Frau Prof. Loss.

Die ersten Ideen liegen nun auf dem Tisch. Weitere können bis 18. November über www.smart-moving.bayern eingereicht werden. Bereits im Laufe des aktuellen Wintersemesters soll dann mit der Umsetzung von Maßnahmen an den Nordbayerischen Unis begonnen werden. Der Vergleich der Vorher-Nachher-Erhebungen liefert dann die ersten Erkenntnisse, was die Studierenden tatsächlich zu mehr Bewegung im Alltag motiviert.

Projektwebsite:
www.smart-moving.bayern