Bayreuther Stadtgespräch: „Wie digital wird meine ärztliche Behandlung in der Zukunft sein?“

Symbolbild Bildung
Iwalewahaus der Universität Bayreuth. Foto © Iwalewahaus

Iwalewahaus der Universität Bayreuth. Foto © Iwalewahaus

Digitalisierung und der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung eröffnen neue medizinische Versorgungsansätze. Der Vortrag gibt einen Eindruck davon, was möglich wird, was das für Betroffene bedeutet und wo die Herausforderungen liegen. Als Referent konnte Prof. Dr. sc. nat. (ETH) Dr. rer. pol. Klaus H. Nagels gewonnen werden, der an der Universität Bayreuth den Lehrstuhl für Medizinmanagement und Versorgungsforschung innehat.

  • Thema: Wie digital wird meine ärztliche Behandlung in der Zukunft sein?
  • Referent: Prof. Dr. rer. pol. Dr. sc. nat. (ETH) Klaus H. Nagels, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinmanagement und Versorgungsforschung an der Universität Bayreuth
  • Datum/Zeit: Mittwoch, 07. November 2018, 18 Uhr
  • Ort: Iwalewahaus, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth

Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zum Vortrag

Die Medizin befindet sich weltweit in einem schnellen und tiefgreifenden Wandel. Digitalisierung und der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung, angefangen von der Prävention bis hin zur Notfallversorgung, eröffnen neue medizinische Versorgungsansätze. Patienten und deren Angehörige sowie Mitarbeiter in der ambulanten und stationären Versorgung werden dabei mit sich ändernden Abläufen und Strukturen konfrontiert. Die Sammlung und Verarbeitung von Daten zu Behandlungsergebnissen ermöglichen Erkenntnisgewinne darüber, was bei wem gut oder was besser funktionieren kann. Der Schutz von Patientendaten hat dabei oberste Priorität. Bleiben Lösungen für diese Komponente unbefriedigend, verzögert sich die Umsetzung. Mit wissenschaftlichen Methoden müssen klinische Wirksamkeit und Sicherheit digitaler Anwendungen untersucht werden. Denn Unterschiede bei Kosten-Nutzen-Verhältnissen zwischen bereits angewandten und digitalen Verfahren spielen bei anstehenden Investitionsentscheidungen eine Rolle. Trotz nationaler Prägung ist die Medizin eine sich global entwickelnde Handlungswissenschaft. Aufzuhalten sind die digital gestützten Umbauprozesse deshalb nicht mehr. Der Vortrag gibt einen Eindruck davon, was möglich wird, was das für Betroffene bedeutet und wo die Herausforderungen liegen.

Zum Referenten

Klaus H. Nagels beschäftigt sich seit seinem Studium mit den vielfältigen Facetten des medizinischen Fortschritts. Medizinisches Technologie- und Innovationsmanagement im ökonomischen Kontext bilden auch den roten Faden seiner beruflichen Stationen. Nach Abitur und wehrmedizinischer Grundausbildung im Sanitätsdienst der Bundeswehr bis 1982, studierte er in Bonn und Zürich pharmazeutische Wissenschaften, um auf der Basis 1988 die Zulassung als Apotheker in Deutschland und später in der Schweiz zu erhalten. Aufgrund seines Studienabschlusses wurde er 1988 an der Universität Düsseldorf zum Medizinstudium zugelassen. Er wurde mit Auszeichnung an der ETH Zürich über ein Arzneimittelentwicklungsthema promoviert. Im Anschluss startete Klaus Nagels 1992 als Leiter einer biotechnologisch ausgerichteten Forschungs- und Entwicklungsabteilung in der pharmazeutischen Industrie seine beeindruckende berufliche Karriere. 1997 wechselte er zu Roland Berger Strategy Consultants, wo er sich auf die Leitung betriebswirtschaftlicher Strategieprojekte für internationale Pharma- und Biotechnologieunternehmen sowie große stationäre Versorgungseinrichtungen konzentrierte. Als Mitglied des globalen Life Sciences Führungsteams bei Cap Gemini Consulting bildeten Digitalisierungsthemen für die klinische Arzneimittelentwicklung frühzeitig einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt. An der ESMT European School of Management and Technology in Berlin intensivierte er ab 2005 seinen ökonomischen Arbeitsschwerpunkt, der auch zur Bestellung als Gerichtsgutachter in internationalen Verfahren führte und eine Vollakkreditierung beim EWI London nach sich zog. Seit 2010 ist Klaus Nagels als Universitätsprofessor an der Universität Bayreuth tätig, wo er sich über ein radioonkologisches Thema für das Gebiet Gesundheitsökonomie habilitierte. 2016 erhielt er den Ruf auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Medizinmanagement und Versorgungsforschung an der Universität Bayreuth. Klaus Nagels wurde 2015 durch das Bundesgesundheitsministerium als Mitglied der Bundesschiedsstelle zur Festsetzung von Arzneimittelpreisen für neue, patentgeschützte Arzneimittel in Berlin bestellt. Er ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Arbeitsgruppen, in denen er Beiträge zu gesundheitsökonomischen Aspekten der Protonenbestrahlungstechnologie und verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen leistet. Übergreifende Digitalisierungsthemen stellen einen wichtigen Forschungsschwerpunkt seines Lehrstuhlteams dar.

Die Bayreuther Stadtgespräche…

bringen seit Juli 2014 den Bürgern von Stadt und Region wissenschaftliche Themen allgemein verständlich aufbereitet näher. Im Rahmen der monatlichen Veranstaltungsreihe werden abwechselnd ein oder mehrere Referenten der Universität Bayreuth, anderer Universitäten oder Institute sowie aus der (Hochschul-)Politik eingeladen. Die Bayreuther Stadtgespräche stehen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Universitätspräsidenten sowie des Universitätsvereins Bayreuth e.V. und werden in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Forum Bayreuth, dem Kollegium Bayreuther Universitätsprofessoren (i.R.), veranstaltet. Die Vorträge finden i.d.R. jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im Iwalewahaus der Universität Bayreuth, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth statt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Das nächste Stadtgespräch…

zum Thema ‚Kometenmission Rosetta – Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens im All‘ findet am Mittwoch, 5. Dezember 2018, statt. Als Referent konnte Prof. Dr. Uwe Meierhenrich, Direktor des Chemischen Institutes der Universität Nizza, gewonnen werden.