Früherer Diözesan-Caritasdirektor Prälat Walter Schirmer starb im Alter von 90 Jahren
Die Caritas war seine Lebensaufgabe
Das Erzbistum Bamberg trauert um seinen langjährigen Caritasdirektor Walter Schirmer. Er stand von 1962 bis 1998 an der Spitze des Diözesan-Caritasverbandes. Am 19. Oktober starb Walter Schirmer in Bamberg im Alter von 90 Jahren. Prälat Schirmer sei ein großer Segen für die Erzdiözese gewesen, sagte Erzbischof Ludwig Schick. „Die Caritas war seine Lebensaufgabe.“ Vor wenigen Monaten hatte Schirmer im Vertrauen auf die Vollendung durch Gott seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Walter Schirmer wurde am 16. Juni 1928 in Pforzheim geboren. Seine Priesterweihe empfing er am 25. Juli 1954 im Bamberger Dom von Erzbischof Joseph Otto Kolb. Im Anschluss daran war Schirmer Kaplan in Ebermannstadt und in Nürnberg St. Anton. 1958 berief ihn dann Erzbischof Josef Schneider zum Domvikar und Erzbischöflichen Sekretär.
Die längste Zeit seines Wirkens war Schirmer Caritasdirektor für die Erzdiözese Bamberg. Während seiner Amtszeit wurden in Bamberg die Caritas-Beratungsstellen (für Erziehung, Suchtkranke, Schwangerschaftsfragen) aufgebaut und die Fachschule für Altenpflege St. Marien gegründet. Es entstanden moderne Alten- und Pflegeheime, darunter der Neubau des Dr.-Robert-Pfleger-Rehabilitations- und Altenpflegezentrums St. Otto in Bamberg und des Caritas-Alten- und Pflegeheims St. Elisabeth in Forchheim.
Walter Schirmer ist auch der Aufbau des Heilpädagogischen Zentrums und der Sonderpädagogischen Schulen in Lichtenfels zu verdanken.
Es war ihm ein Anliegen, die Caritas im gesamten Erzbistum nahe an die Menschen heranzubringen. Dazu betrieb Schirmer zunächst die Einrichtung von Caritas-Kreisstellen in verschiedenen Orten des Erzbistums (1962-1965) und ab 1972 die Gründung von selbstständigen Kreis-Caritasverbänden.
Am 4. April 2007 gründete Schirmer die „Prälat Walter Schirmer-Stiftung“. Sie hat den Zweck zusätzliche Ausbildungsplätze in der ambulanten Alten- und Krankenpflege in den Caritas-Sozialstationen der Erzdiözese Bamberg finanziell zu fördern.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand wurde er 1998 zum Ehrendomherrn ernannt. Die letzten Jahre verbrachte er im Caritas-Seniorenzentrum St. Josef in Bamberg-Gaustadt.
Für sein vielfältiges Wirken wurde Walter Schirmer mehrfach ausgezeichnet: Papst Paul VI. ernannte ihn 1967 zum Monsignore, Papst Johannes Paul II. 1983 zum Ehrenprälaten. Die Caritas würdigte Schirmers Verdienste 1979 mit dem Caritas-Ehrenzeichen in Gold und 1987 mit der höchsten Auszeichnung, dem Brotteller des Deutschen Caritasverbandes. Von staatlicher Seite erhielt Walter Schirmer das Bundesverdienstkreuz am Bande 1975 und 1. Klasse 1981. Der Bezirk Oberfranken zeichnete ihn 1980 mit seiner Ehrenmedaille ebenso aus wie 1984 die Stadt Lichtenfels. Der Freistaat verlieh ihm die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Verdienste 1993 und den Bayerischen Verdienstorden 1996. Schirmer war auch Geistlicher Beirat des Malteserordens.
Das Requiem wird am Donnerstag um 14.30 Uhr im Dom gefeiert, anschließend ist die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof im Kreuzgarten des Doms. Ab 12 Uhr ist der geschlossene Sarg im Dom aufgebahrt zur persönlichen Verabschiedung. Am Dienstag findet um 18 Uhr ein Totengebet im Dom statt.
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