Erzbischof Schick fordert Gerechtigkeit im Arbeitsleben und faire Bezahlung
Predigt zum 60. Jubiläum der Betriebsseelsorge
Erzbischof Ludwig Schick hat Gerechtigkeit im Arbeitsleben angemahnt und sich für die gegenseitige Wertschätzung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie für faire Bezahlung eingesetzt. Die Betriebsseelsorge im Erzbistum Bamberg mache sich seit 60 Jahren dafür stark, „dass der Wert jeder Arbeit und die Würde jedes Arbeiters geschätzt und anerkannt werden“, sagte Schick am Freitag beim Jubiläum der Betriebsseelsorge im Bistumshaus St. Otto. Kirche müsse Position beziehen auch in der Frage des Umgangs miteinander. „Buckeln nach oben und Treten nach unten“, dürfe nirgends Praxis sein.
Das Zweite, was die Betriebsseelsorge einfordern müsse, sei Transparenz im Umgang miteinander. Gerade die Kirche lerne zurzeit, was es bedeutet, wenn nur in geschlossenen Zirkeln verhandelt, gelebt und gewirkt werde. „Dabei entsteht Missbrauch verschiedenster Art: Von Kindern und Abhängigen, von Macht und Stellung, von Kapital und Gütern durch Korruption und Verschwendung.“ Auch Veränderungsprozesse in Betrieben, den Verwaltungen und Sozialeinrichtungen brauchten Offenheit, Information und Kommunikation. Dadurch werde nicht nur ein besseres Betriebsklima geschaffen, sondern auch die Bereitschaft für notwendige Veränderungen und die Produktivität erhöht. „Wenn Angst voreinander und vor der Zukunft, Ausgrenzung oder die Befürchtung, abgehängt zu werden, umgeht, ist das zum Schaden aller in Wirtschaft und Gesellschaft.“
Gerechtigkeit im Arbeitsleben, so Schick, bedeute gerechter Lohn für gute Arbeit, aber auch Arbeitszeitregelungen, die jedem ermöglichen, sein familiäres und soziales Leben zu pflegen, Hobbys nachzugehen und sich Zeiten der Erholung, für Kultur und Freizeit zu gönnen. Die Forderung nach Gerechtigkeit dürfte aber keine Einbahnstraße sein. Sie beinhalte auch die Pflicht des Arbeitnehmers, mit Einsatz und Fleiß zum Betriebs- und Gemeinwohl beizutragen.
Der Betriebsseelsorge im Erzbistum Bamberg dankte Schick für ihr Wirken und wünschte, dass sie ihr gutes Wirken weiterführt.
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