Huml: Aufbau des elektronischen Polleninformationsnetzwerkes ist bald abgeschlossen
Bayerns Gesundheitsministerin: Sechste von acht Messstationen wird jetzt in Hof aufgebaut – Regelbetrieb startet im Frühjahr 2019 – Pollensaison 2018 ist vorüber
Der Aufbau des elektronischen Polleninformationsnetzwerkes (ePIN) in Bayern ist bald abgeschlossen. Am Samstag (13. Oktober) wurde im oberfränkischen Hof die sechste von insgesamt acht elektronischen Messstationen aufgebaut. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml verwiesen.
Huml betonte: „Jeder zweite der insgesamt zwei Millionen Allergiker in Bayern reagiert auf Pollen. Der Bayerischen Staatsregierung ist es daher ein wichtiges Anliegen, Allergiker und Asthmatiker künftig mit aktuelleren und genaueren Echtzeitdaten zum Pollenflug in Bayern zu versorgen. Deshalb bauen wir im Freistaat derzeit das weltweit erste elektronische Polleninformationsnetzwerk auf. Dafür investiert das bayerische Gesundheitsministerium zwei Millionen Euro.“
Die Ministerin ergänzte: „Nach dem Aufbau des Pollenmonitors auf dem Landesamt für Umwelt in Hof werden bis Jahresende auch die übrigen beiden Anlagen in Feucht und München installiert und in Betrieb gegangen sein. Die erste elektronische Pollenmessstation im Rahmen von ‚ePIN‘ ging im April in Garmisch-Partenkirchen in Betrieb. Im Testbetrieb laufen bereits ebenfalls seit April 2018 die drei Pollenmonitore in Viechtach, Marktheidenfeld und Altötting sowie seit Ende August in Mindelheim. Ab der Pollensaison 2019 kann dann jeder Bürger die aktuelle Pollenbelastung standort- und pollenspezifisch online über das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abrufen.“
Huml, die approbierte Ärztin ist, unterstrich: „Die gute Nachricht für alle Pollenallergiker lautet: in Deutschland ist die Pollensaison jetzt vorbei. Es befinden sich zwar vereinzelt noch Pollen in der Luft, aber bei den sehr geringen Mengen kommt es kaum mehr zu allergischen Reaktionen. Allerdings fliegen auch in den nächsten Tagen bei trockenem und mildem Wetter weiterhin Pollen.“
In der Nachblüte befindet sich Fachleuten zufolge derzeit noch das Traubenkraut (Ambrosia), auch andere Korbblütlerpollen können hin und wieder auftreten. An frischen Pollen gelangen ansonsten aktuell noch Brennnesselpollen in die Luft sowie vereinzelt Pollen des Efeus, des Wegerichs und der Kreuzblütler von Ackerflächen mit Senfanpflanzungen. Hinzukommen hin und wieder Gräserpollen.
Die Ministerin fügte hinzu: „Die nächsten blühenden Bäume und Sträucher in Deutschland sind dann wieder Haseln und Erlen. Sollten Spätherbst und Frühwinter wieder sehr mild ausfallen, können erste Pollen dieser beiden Arten bereits im Dezember fliegen.“
Das Projekt „ePIN“ wird im Auftrag des bayerischen Gesundheitsministeriums durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aufgebaut. Huml erläuterte: „Die Auswahl der acht ‚ePIN‘-Standorte basiert auf einer umfangreichen mehrjährigen Machbarkeitsstudie des Zentrums für Allergie und Umwelt der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München in Zusammenarbeit mit internationalen Experten. Ziel war es, unter Berücksichtigung verschiedener Klimaparameter und der Bevölkerungsdichte in Bayern die optimale Verteilung der acht elektronischen Messstationen zu bestimmen und somit den Pollenflug in Bayern möglichst repräsentativ abzudecken.“
Das Projekt „ePIN“ ist Teil der bayerischen Klimaanpassungsstrategie und wurde am 13. September 2016 vom Bayerischen Ministerrat beschlossen. Es wird unter Leitung des LGL durchgeführt. Berater und Projektpartner sind das Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München und das Helmholtz Zentrum München, das Leibniz Rechenzentrum (LRZ) sowie weitere nationale und internationale Forschungseinrichtungen.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter:
Neueste Kommentare