Chorzentrum Kloster Weißenohe: Gespräch im Heimatministerium

Die Spitze des Fränkischen Sängerbundes und der Vorstand des Fördervereins „Chorakademie im ehemaligen Benediktinerkloster Weißenohe e.V.“ wurden gemeinsam mit Landrat Dr. Hermann Ulm am Dienstsitz des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat in Nürnberg von Staatssekretär Dr. Hans Reichhart zu einem Gespräch empfangen, bei dem die Aufgabenstellung und natürlich auch die Finanzierung des geplanten Chorzentrums Kloster Weißenohe im Vordergrund standen.

Dabei betonte der neue Präsident des FSB Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, dass der Fränkische Sängerbund keineswegs nur seine eigenen Mitgliedschöre unterstützt und in vielfältiger Hinsicht fördert, sondern auch andere Gruppen und Ensembles, vor allem Kinder und Jugendliche sowie Senioren. „Wir nehmen so eine viel weit gefasstere Aufgabe im Bereich der musikalischen Volksbildung wahr, als möglicherweise im öffentlichen Bewusstsein präsent ist“, so Brusniak. Mit Blick auf das im Aufbau begriffene Chorzentrum in Weißenohe sei klar, dass hier auch eine „Anlaufstelle“ für solche förderwürdigen Kreise geschaffen würde, die in besonderer Weise geeignet erscheint, mit entsprechenden Angeboten Mut zu machen, sich noch intensiver dem Chorsingen zu widmen und sich möglicherweise sogar für ehrenamtliche Aufgaben in einem Verein zur Verfügung zu stellen. Kurz gesagt, so der Präsident des Fränkischen Sängerbundes, gehe es hier um ein künftiges Chorzentrum, das auch über Verbandsgrenzen hinweg Bildungs-Multiplikationsfunktionen für weite Kreise der Gesellschaft wahrnehmen werde.

Dieter Christoph, der die Planungen in Weißenohe intensiv begleitet, stellte anhand einer Powerpoint Präsentation den Bauherren, das Bauvorhaben und die Investitionen für die Revitalisierung und Sanierung des Prälatenbaus und des für den Betriebsablauf dringend erforderlichen Gästehauses mit 68 Übernachtungsmöglichkeiten vor. Desweiteren ging er auf weitere Nutzer ein, die in belegungsfreien bzw.-armen Zeiten für eine Auslastung des Klosters sorgen werden.

Staatssekretär Dr. Reichhart bedankte sich zunächst für die großartigen und ehrenamtlichen Tätigkeiten, die unsere Chöre im Freistaat erbringen und bejahte die musikalischen Fortbildungs- und Begegnungsstätten, die allesamt vom Freistaat unterstützt werden. Das vorliegende Projekt seit gut durchgeplant. Jetzt gelte es hierfür einen belastbaren Finanzierungsplan zu erstellen. Aufgrund der erst jüngst vorgelegten Vorplanung und Kostenschätzung müssen die beteiligten Ressorts die Vorschläge nunmehr überprüfen und die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten ausloten bzw. errechnen. Er regte deshalb ein Fördergeldgebergespräch an, das alsbald in Bayreuth stattfinden soll. Man einigte sich auf Vorschlag der Leiterin der Bauabteilung bei der Regierung von Oberfranken, Frau Resch-Heckel, auf den 6. Dezember.

Die Bundestagsabgeordnete und 2. Vorsitzende des Fördervereins Dr. Silke Launert aus Bayreuth zeigte sich kämpferisch für eine baldige Realisierung dieses Kulturprojekts in ihrem Wahlkreis. Sie sicherte zu, dass sie sich auch in Berlin für eine Förderung dieses einmaligen kulturellen High-Lights stark mache und dabei sehr zuversichtlich sei.

Der Fördervereinsvorsitzende Eduard Nöth betonte, dass der Bauherr ganz im Sinne der Strategie der Bayerischen Staatsregierung plane. Er möchte mit dem Chorzentrum Kloster Weißenohe das Thema „Heimat“ neu besetzen und mit einem zukunftsfähigen Zentrum für alle, die singen, dirigieren, komponieren und sich in Chorverbänden engagieren, neu definieren. Zudem gehe es um die sinnvolle Nachnutzung und Revitalisierung eines überregional bedeutsamen Denkmals, die Bewahrung und Weiterentwicklung eines traditionellen Kulturgutes und die Stärkung des ländlichen Raumes.

Landrat Dr. Ulm und Bgm. Rudi Braun betonten die Bedeutung und Notwendigkeit dieses Zentrums gerade für den Tourismus in der Fränkischen Schweiz. Gerade dieser Raum des Landkreises, so Dr. Ulm, sei mit Übernachtungsmöglichkeiten wahrlich nicht gesegnet. Beide Politiker appellierten daher an die Staatsregierung, alle mögliche zu tun, die städtebauliche Situation der kleinsten Gemeinde im Landkreis mit der Umsetzung dieses modellhaften Projekts zu verbessern und zu stärken.