Bamberger Klimaallianz feierte 10-jähriges Jubiläum

Eintrag in das Goldene Buch des Landkreises (v. l. n. r.):  Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Landrat Johann Kalb, Staatssekretär Dr. Hans Reichart, Robert Martin (Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Bamberg), Günter Reinke (Klimaschutzbeauftragter der Stadt Bamberg) und Oberbürgermeister Andreas Starke. Foto: Matthias Hoch

Eintrag in das Goldene Buch des Landkreises (v. l. n. r.): Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Landrat Johann Kalb, Staatssekretär Dr. Hans Reichart, Robert Martin (Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Bamberg), Günter Reinke (Klimaschutzbeauftragter der Stadt Bamberg) und Oberbürgermeister Andreas Starke. Foto: Matthias Hoch

Zehn Jahre ist es her, dass sich Stadt und Landkreis Bamberg zusammengeschlossen haben, um dem Klimawandel entgegen zu treten und den Umweltschutz zu stärken. „Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, kommunale und politische Grenzen zu überwinden und eine starke Partnerschaft mit gemeinsamen Klimaschutzzielen aufzubauen“, so Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke unisono. Im Zuge dieser Klimaallianz haben sich die beiden Kommunen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Eine komplett autarke, flächendeckende und zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien bestehende Energieversorgung bis ins Jahr 2035. Am vergangenen Montag fand im Landratsamt Bamberg ein Festakt zum 10-jährigen Jubiläum statt.

Seit 2008 ist viel passiert. Von der Entwicklung einer Geschäftsstruktur über Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung der ersten Maßnahmen. „Wir haben im vergangenen Jahrzehnt viele wichtige Schritte getan, um unsere anspruchsvollen Vorhaben in die Tat umzusetzen“, betonte Landrat Johann Kalb bei seiner Begrüßung. Mit der Gründung der Klima- und Energieagentur Bamberg wurden eine operative Geschäftsstelle und ein zentraler Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger ins Leben gerufen. Zwei Potenzialanalysen sowie die Erstellung eines Solarflächenkatasters dienen als Arbeitsgrundlagen für die angestrebte Energieautarkie der Region Bamberg. Mithilfe eines im Anschluss entwickelten ersten Klimaschutzfahrplanes konnte der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region schon deutlich vorangetrieben werden: Seit der Gründung der Klimaallianz 2008 hat sich der Anteil an erneuerbaren Energien mehr als verdoppelt – von 17 Prozent auf fast 40 Prozent im Jahr 2016 und soll bis zum Jahr 2020 auf 60 Prozent gesteigert werden. Auch beim Thema Mobilitätswende handelt die Klimaallianz ganz nach dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“: Neben der Entwicklung und Umsetzung von Handlungsempfehlungen zur Elektromobilität im Rahmen eines 10-Punkte-Programms war die Einführung des Projekts „E-Carsharing“ in Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Landkreises Bamberg vor eineinhalb Jahren ein voller Erfolg.

Nach der Festrede von Staatssekretär Dr. Hans Reichhart, referierte Prof. Dr. Stefan Rahmstorf in seinem Vortrag über „Hitze, Dürre, Extremregen – bekommen wir die Klimakrise noch in den Griff?“. Um genau diese Herausforderung zu meistern, wird die Klimaallianz Bamberg auch in den kommenden Jahren alle Hebel in Bewegung setzen. „Wir werden ein Klimaanpassungskonzept für die Region sowie einen Energieeffizienzleitfaden für kleine und mittlere Brauereien erstellen lassen“, erläuterten Landrat Kalb und Oberbürgermeister Starke die bevorstehenden Projekte. Damit lassen Stadt und Landkreis Bamberg das Ziel einer aus erneuerbaren Energien bestehenden autarken und regionalen Energieversorgung nicht mehr als Utopie erscheinen. Im Zuge dessen dankte Landrat Johann Kalb allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern: „Trotz aller kommunaler Anstrengungen kann die Energiewende nur dann ein Erfolgsmodell werden, wenn die Bürgerinnen und Bürger der Region Bamberg den Klimaschutz aktiv unterstützen und sich engagiert einbringen.“ Im Schlusswort zum Festakt machte Oberbürgermeister Andreas Starke deutlich: „Klar ist, der Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel sind Aufgaben für den Langstreckenläufer – dauerhaft über viele Jahre dürfen die Anstrengungen nicht nachlassen und das Ziel darf nicht aus den Augen verloren werden.“