Lungentag am Klinikum Bayreuth
Dicke Luft für die Lunge
Umweltverschmutzung ist ein Killer: Neun Millionen Menschen sterben pro Jahr an den Folgen von Umweltschäden. Das sind 16 Prozent aller Todesfälle weltweit. Damit kostet die Umweltverschmutzung mehr Menschen das Leben als die gefährlichen Krankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen. Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, informiert am Samstag, 22. September, anlässlich des Deutschen Lungentags über den Zusammenhang von Umweltbelastungen und Lungenkrankheiten. Und wie man sich davor schützen kann.
„Die meisten Todesfälle, die auf Umweltverschmutzung zurückzuführen sind, sind durch Lungenerkrankungen wie COPD oder Lungenkrebs bedingt“, sagt Steppert. „Kein Wunder. Jeder Mensch atmet am Tag 15.000 Liter Luft.“ Nicht immer lassen sich Belastungen etwa durch Feinstaub im Außenbereich vermeiden. Was sich allerdings ändern lässt: den Feinstaub in Innenräumen verringern. „Gerade in Raucherhaushalten bestehen im Mittel Feinstaubkonzentrationen, die deutlich höher sind als an Verkehrsknotenpunkten in Großstädten“, sagt Steppert. In Zeiten vor dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen wurden zum Beispiel in Diskotheken Feinstaubkonzentrationen gemessen, die beim bis zu 120-Fachen des EU- Grenzwert lagen. Und auch nach der Rauchverbotsregelung ist der Zigarettenrauch noch heute einer der wichtigsten Innenraumschadstoffe.
Also: nicht rauchen. Und gut lüften. Eine Studie nach der Wende erbrachte erstaunliche Ergebnisse. So gab es im Braunkohlerevier der ehemaligen DDR weniger Kinder mit Asthma als in München. Insgesamt war auch die Allergierate in der ehemaligen DDR signifikant geringer als in München. Eine der Ursachen dürfte darin liegen, dass die „Plattenbauten“ nicht so hermetisch abgedichtet waren, wie die westdeutschen Wohnungen und damit es eine gewisse „Zwangslüftung“ ergab, die zu einem besseren Innenraumklima führte.
Das Programm des Lungentages am Klinikum
- Informationen und Tipps gibt Dr. Claus Steppert. Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, ab 14 Uhr in seinem Vortrag „Umweltbelastung und Lungenkrankheiten“.
- Ab 14.30 Uhr spricht Dr. Bernd Linsmeier, Sektionsleiter der Thoraxchirurgie, über schonende Operationen an der Lunge.
- Besucher haben die Möglichkeit zu einem Lungenfunktionstest, sie bekommen einen Einblick in das Schlaflabor, lernen Methoden der Schlüssellochoperationen kennen und erleben Instrumente zum Anfassen.
„Dicke Luft für die Lunge“
- Samstag, 22. September, 14 – 17 Uhr
- Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101,
Ebene -01, Herzkatheterambulanz - Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
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