Altstadtrundgang mit dem Männerkreis Don Bosco Forchheim
Der Männerkreis der Pfarrei Don Bosco lud zu einem Altstadtrundgang mit seinem Mitglied und städt. Gästeführer Günter Hörner ein. Sein Ziel war es dabei, die Teilnehmer auf Dinge, Begebenheiten und Besonderheiten aufmerksam zu machen, an denen man ansonsten achtlos, ratlos vorbeigeht oder denen man als Selbstverständlichkeiten für einen Forchheimer keine Beachtung schenkt.
Nach Hinweisen zu den Schnitzereien am Magistratsbau von 1535 und den Steintafeln mit Wappen und Nennung der 4 damaligen „Burgermaister“, u.a. einen Hanns Stumpf, wurde die Stadtgeschichte von der ersten urkundlichen Erwähnung 805 in einem Kapitulare Kaiser Karls d. G. über die Wappengestaltung mit Forellen und den Namensursprung Forchheims aufgezeigt. Beim Gang um die Martinskirche wurde der einzige erhaltene Grabstein aus der Zeit des Friedhofes um die Kirche mit dem Geheimnis um die verstorbene „alt-peurynn“ sowie um die mysteriösen Vertiefungen in den Kirchenmauern, die „Teufelskrallen“ erkundet. In der St. Martinskirche wurde neben der Kirchengeschichte sowie Hinweisen auf die Ausstattung in die Krypta hinabgestiegen.
Die Bedeutung Forchheims als Pfalzort im Hochmittelalter mit drei Königswahlen bzw. -erhebungen wurde vor dem Konradsbrunnen den Teilnehmern verdeutlicht. Hintergründe zu den Sagen um Pontius Pilatus, der in Forchheim geboren sein soll, wurden erörtert.
Zur Geschichte der sogenannten „Kaiserpfalz“ wurde klargestellt, dass diese Anlage als dreigeschossiges Schloss des Bamberger Fürstbischofs Lambert von Brun im späten 14. Jh. errichtet wurde. Günter Hörner erzählt e dabei, dass das Bistum Bamberg durch den Bau dieses Schloßes finanziell so klamm wurde, dass Lambert von Brun deshalb in Bamberg die Biersteuer einführen musste. Die Bamberger waren darüber so erbost, dass sie ihn aus der Stadt vertrieben. Lambert von Brun musste sich deshalb bis zu seinem Lebensende in Forchheim aufhalten. In dieser Zeit, so belegen es Dokumente, gab es ernsthafte Überlegungen, den Bischofssitz nach Forchheim zu verlegen. Spätere Bischöfe haben hier nur in unruhigen Zeiten wiederholt Schutz gesucht und auch den Bamberger Domschatz hierher in Sicherheit gebracht.
Der Anlaß zum Bau der gewaltigen barocken Stadtmauer nach der vorhergehenden Einnahme Forchheims durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades 1552 im Markgrafenkrieg sowie die Wirren der glaubensbedingten Auseinandersetzungen mit der Hinrichtung der männlichen Bevölkerung von Kunreuth wurden aufgezeigt. Entlang der Wallstraße erfolgten Hinweise auf die gewaltigen Ausmaße der Festungsanlage, die im heutigen Stadtbild nicht mehr zu erkennen sind. Die barocke Festungsanlage hatte nach Fertigstellung im Jahre 1698 eine Mauerlänge von 5.200 m, wovon heute noch etwa 1200 m stehen, worauf Forchheim dennoch heute noch stolz sei. Verbunden mit Anekdoten um die „Rote Mauer“, die jedoch hundertprozentig die Herkunft dieses Namens erkennen ließen, ging man den Verlauf der Stadtmauer der Wall- und Luitpoldstraße entlang.
Vor dem Abschluß am noch verbliebenen Nürnberger Tor wurden die 3 Statuen am Herdergymnasium, die mit Karl d. G. für die Zeit der Königsaufenthalte, mit dem gelehrten Fürstbischof Leupold von Bebenburg für die Zeit der Begründung des Kollegiatstiftes St. Martin und der Lateinschule sowie mit Prinzregent Luitpold für die bayerisch-königliche Zeit stehen, hingewiesen.
1. Vorsitzender Eduard Nöth dankte Günter Hörner für die sehr kurzweilige Führung der Besonderheit.
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