BIWO informiert Grüne Landtags-Kandidaten zur Forchheimer Ostspange
„Wir brauchen die Politik, um unser Ziel: Stoppt die Ostspange, rettet das Wiesenttal zum Schutz der Lebensgrundlagen für Mensch, Tier, Natur, Heimatlandschaft und für den Erhalt des EU hochwertig geschützten Natura 2000 Gebietes, zu erreichen “ begrüßte BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck mit einer stattlichen Anzahl von BIWO-Mitgliedern, die etwa 15 grünen Radler, die sich mit Ursula Sowa, der Grünen Spitzenkandidatin für Oberfranken und Emmerich Huber, Direktkandidat des Landkreises Forchheim und ihren Stadtrat- und Kreistagvertreterinnen vor Ort einen Einblick und Überblick über das Dilemma der Zerstörung und Zerschneidung des Wiesenttales verschafften.
Bei der Begehung wurde das Ausmaß der Zerstörung unserer fränkischen Heimatlandschaft deutlich.
Noch stehen die alten hölzernen Strommasten im Wiesenttal. Wird die Ostspange gebaut, verläuft die Trasse etwa in deren Höhe: Sechs Meter hoch über dem Tal soll die vierspurige Straße verlaufen. Dazu kommt der Platz, den die Böschungen, die Zu- und Abfahrten, sowie zwei große Kreisverkehre brauchen. Vom Wiesenttal bleibt nicht mehr viel übrig. Der vierspurige Ausbau würde der Stadt gleichzeitig erlauben, hier großflächig Industriegebiete anzusiedeln. Das wäre das Aus für Störche, Frösche, Wässerwiesen, 50 ha Acker- und Wiesenflächen, Waldbestand am Verkehrsübungsplatz Sigritzau und eine Gefährdung des Wasserschutzgebietes, aus dem Forchheim bisher noch sein Trinkwasser bezieht. Wer denkt, dass mit dieser Straße der Verkehr in Reuth und Gosberg weniger wird, dürfte sich irren: Ist doch geplant, den Lastverkehr auf dieser neuen Straße bis Bayreuth zu leiten. Damit sich die Spediteure über zwanzig Minuten Zeitersparnis freuen können, wird ein großes Landschaftsschutzgebiet zerstört. Da die Trasse sechs Meter über dem Wiesenttal auf einem Damm und mit insgesamt neun Brücken geplant ist, werden nicht nur Reuth und Gosberg neben dem bisherigen Verkehr auch den Lärm der Ostspange abbekommen, sondern auch die bisher noch recht ruhigen umliegenden Orte.
Entsprechend entsetzt zeigte sich auch Uschi Sowa in einem kurzen Beitrag an die Anwesenden: “ Die geplante Ostspange zerschneidet nicht nur diese wunderbare Landschaft, sondern auch das Herz jedes Menschen, der auch nur ein bisschen Heimatliebe in sich trägt. Hier müssen andere Lösungen gefunden werden, indem der öffentliche Nahverkehr gestärkt wird und neuralgische Verkehrsprobleme minimalinvasiv gelöst werden „. Emmerich Huber, der ursprünglich aus München kommt, erzählte, dass er gelegentlich mit Besuchern aufs Walberla wandere und die einfach nicht glauben wollen, dass die Trasse durch das Wiesenttal ernsthaft geplant sein könnte.
Kattenbeck und Ilja Eger als Vertreter der Jungen BIWO baten die beiden LandtagskandidatInnen und die anwesenden Kommunalpolitiker eindringlich, alle politischen Anstrengungen darauf zu richten, dass das Wiesenttal als Teil unserer fränkischen Heimat zwischen Forchheim und Ebermannstadt nicht durch diese unsinnige und überdimensionierte Bundesstraßen-Trasse irreparabel zerstört wird.
Weitere Informationen unter bi-wiesenttal.de
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