Die Caritasverbände für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim verschmelzen zu einem größeren Verband

Gemeinsam gewappnet für neue Aufgaben: Die Caritasverbände Forchheim und Stadt Bamberg fusionieren im Wege der Verschmelzung

Das herzliche Einvernehmen war bei der Pressekonferenz spürbar (von links): Georg Kröppelt (Vorsitzender der Caritas Stadt Bamberg), Alfons Galster (Vorsitzender der Caritas Forchheim) und Peter Ehmann (Geschäftsführer beider Verbände). Foto: Klaus-Stefan Krieger/Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg

Das herzliche Einvernehmen war bei der Pressekonferenz spürbar (von links): Georg Kröppelt (Vorsitzender der Caritas Stadt Bamberg), Alfons Galster (Vorsitzender der Caritas Forchheim) und Peter Ehmann (Geschäftsführer beider Verbände). Foto: Klaus-Stefan Krieger/Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg

Dazu haben die Mitgliederversammlungen der beiden bislang selbständigen Vereine ihre Zustimmung gegeben. Der neue Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim ist gegründet, sobald er, was bereits beantragt wurde, im Vereinsregister eingetragen ist. Das gaben die beiden Vorsitzenden, Georg Kröppelt und Alfons Galster, gestern bei einer Pressekonferenz in Forchheim bekannt.

Als Gründe nannten sie eine höhere Stabilität des Verbandes bei gleichzeitig größerer Flexibilität bei der Erbringung der Angebote. Kröppelt verwies darauf, dass der Caritasverband für die Stadt Bamberg 2015/16 angesichts der plötzlich stark angestiegenen Zahl von Flüchtlingen das Risiko eingegangen, mehr Mitarbeiter für die Asylsozialberatung einzustellen, obwohl die Finanzierung nicht gesichert gewesen sei. So eine rasche Reaktion auf neue soziale Herausforderungen könne ein größerer Verband eher leisten als ein kleiner.

Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege könne der neue Verband Personalengpässe eher ausgleichen, da die Mitarbeiter zwischen den dann gemeinsamen Einrichtungen eher wechseln können als zwischen zwei verschiedenen Arbeitgebern.

Der neue Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim wird rund 250 Mitarbeiter beschäftigen und 17.000 Klienten betreuen. Der Jahreshaushalt wird etwa 10 Millionen Euro betragen. Mit 5 Sozialstationen und 3 Tagespflegen wird der Verband einen Schwerpunkt in der Pflege haben. Dazu kommt die Jugendhilfe mit Erziehungsberatung und Kindertagesbetreuung. Der Bekämpfung von Armut widmen sich die Allgemeinen Sozialen Beratungsstellen, der Sozialladen in Forchheim und die Obdachlosenbetreuung „Menschen in Not“ in Bamberg. Schuldnerberatung und Schwangerschaftsberatung wurden bereits sowohl in Bamberg wie in Forchheim angeboten.

Kröppelt betonte, dass es bei der Verschmelzung nicht um einen Personalabbau oder eine Reduktion der Aufgaben geht. Alle derzeitigen Mitarbeiter gingen in den neuen Verband über, wo sie zu den gleichen Vertragsbedingungen wie bisher tätig seien. Die Mitarbeitervertretungen seien, wie Galster unterstrich, in die Vorbereitung eingebunden worden und hätten die Gründung des größeren Verbandes begrüßt. In Peter Ehmann hatten die beiden Verbände bereits seit 5 Jahren einen gemeinsamen Geschäftsführer.

Auch die beiden Geschäftsstellen in Bamberg und Forchheim bleiben bestehen. Mehr Effizienz erhofft man sich gleichwohl in der Verwaltung. Mit Aufgaben wie EDV, Datenschutz oder Gewaltprävention müssten sich künftig nicht mehr zwei verschiedene Mitarbeiter befassen, erläuterte Ehmann.

Ansonsten setzen die Verantwortlichen sogar auf einen Ausbau der Angebote. „Was sich an einem Ort bewährt hat, wollen wir auch anderswo umsetzen“, kündigte Ehmann an. So solle in Ebermannstadt ein Quartiersmanagement nach dem Vorbild des Babenberger Rings in Bamberg entstehen. Für eine Tagespflege im Bamberger Osten im Konversionsgebiet hat man sich beworben. Pläne für eine Seniorentagesstätte in Kirchehrenbach werden diskutiert.

Damit in Zusammenhang steht auch die Absicht, die Kooperation mit den Pfarreien zu verstärken. „Das karitative Engagement ist eine wesentliche Aufgabe der Pfarrgemeinden“, betont Galster. „Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen und die Ortskenntnis in den Pfarreien nutzen, um Nöte zu erkennen.“ Durch Synergieeffekte in der Verwaltung hofft man, Mitarbeiter gezielt für die Arbeit mit den Gemeinden frei zu bekommen.

Bei einer Verschmelzung geht der kleinere Verband im größeren auf, in diesem Fall der Bamberger im Forchheimer. Daher wird der Sitz des neuen Verbandes Forchheim sein.

Wurden die beiden bisherigen Verbände von erweiterten Vorständen geleitet, erhält der Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim einen dreiköpfigen Vorstand und einen achtköpfigen Aufsichtsrat. Beide Gremien sollen aus Bamberg und Forchheim paritätisch besetzt werden, wobei zu den drei Vorstandsmitgliedern Peter Ehmann als hauptamtlicher geschäftsführender Vorstand gehören wird.