Straßenbeleuchtung in Bamberg: Sonne beleuchtet nachts den Weg
Ganz ohne Anschluss ans Stromnetz beleuchten die neuen Straßenlaternen am Buswendehammer am Buger Ortsausgang den Wartebereich der Haltestelle und die Zufahrt zum Campingplatz. Die Stadtwerke haben dort im Auftrag der Stadt Bamberg Solarleuchten errichtet, die ihre benötigte Energie über ein Solarpanel selbst erzeugen und deshalb im Betrieb kaum Kosten verursachen.
Solarleuchten finden überall dort einen sinnvollen Einsatz, wo die Infrastruktur, sprich ein Stromkabel, fehlt oder die Investition in eine herkömmliche Straßenlaterne unverhältnismäßig teuer ist – wie am Ortsausgang von Bug. „Der Bereich rund um die Haltestelle „Bug Campingplatz“ ist zwar nachts wenig frequentiert, aber der Bedarf, dort vor allem für die wartenden Fahrgäste eine zusätzliche Beleuchtung zu schaffen, war vorhanden. Deshalb haben wir nach einer kostengünstigen und dennoch zuverlässigen Lösung gesucht“, so Bertram Felix, Finanzreferent der Stadt Bamberg. Gefunden haben die Stadtwerke sie in der sonnenbetriebenen Leuchte.
Die umweltfreundliche netzunabhängige Straßenlaterne kostet in der Anschaffung in etwa so viel wie eine herkömmliche, für die Installation der Solarleuchten sind jedoch keine aufwändigen Grabungs- und Stromanschlussarbeiten notwendig und während des laufenden Betriebs fallen kaum Kosten an. Denn tagsüber erzeugt ihr Photovoltaikmodul Sonnenstrom, den die Leuchte in einem leistungsstarken Akku im Fuß des Laternenmastes speichert. Nachts sorgt dann ihre intelligente Steuerung für bedarfsgerechtes Licht. Auch der Wartungsaufwand schlägt weniger zu Buche als bei herkömmlichen Lampen: Da der Akku mit sog. Schutzkleinspannung arbeitet, sind Prüfungen der Elektroanlagen überflüssig, die bei Straßenlaternen, die an das Stromnetz angeschlossen sind, vorgeschrieben sind. Die Akkus haben eine Lebensdauer von bis zu 12 Jahren und müssen frühestens alle 8 Jahre ausgetauscht werden.
Akkupaket liegt in der Erde
Die Stadtwerke Bamberg verfolgen das Thema Solarleuchte schon seit einigen Jahren. Die geringe Anzahl an Sonnenstunden in der dunklen Jahreszeit verbunden mit der sinkenden Akkukapazität bei extremer Kälte stellte die Hersteller in der Vergangenheit jedoch vor besondere Herausforderungen. Indem das Akkupaket in isolierendes Material verpackt und so im Mast verbaut ist, dass es unter der Erdoberfläche liegt, wird dieses Problem gelöst. Die Temperatur fällt nie unter 0 Grad. Eine lange Leuchtdauer auch bei schwachem Tageslicht wird durch eine entsprechende Dimensionierung des Akkupakets sichergestellt: Die Leuchte kommt bis zu fünf Tage vollkommen ohne Licht aus und bis zu 18 Tage ohne direkte Sonne.
Umweltfreundliche Technologie
Das Licht spenden LEDs, die sparsam im Verbrauch sind und sich einzeln steuern lassen. Da eine zusätzliche Lichtquelle vor allem in naturnahen Bereichen zwar das Sicherheitsempfinden der Fuß- und Radfahrer erhöht, aber ein Stressfaktor für die Insektenwelt ist, ist eine Lichtabsenkung oder Halbnachtabschaltung sinnvoll und dank intelligenter Steuerung ganz einfach möglich.
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