Heiligenstadt startet ins Gigabit-Zeitalter
Betreibervertrag mit Bisping & Bisping unterzeichnet
Am Freitag, 03. August, wurde der Betreibervertrag mit dem aus Lauf an der Pegnitz stammendem Unternehmen unterzeichnet. Damit hat der Markt Heiligenstadt i. OFr. das Tor zum Gigabit-Zeitalter aufgestoßen. Der 1. Bürgermeister, Helmut Krämer, verwies stolz darauf, dass dies für die Marktgemeinde „das wichtigste Projekt der vergangenen 15 Jahre“ sei. Auch Johannes Bisping freute sich auf eine gute Zusammenarbeit.
Nach Scoring-Verfahren, EU-weiten Ausschreibungen und Verhandlungen mit Planern und Betreibern konnte nun, nach insgesamt „zwei Jahren harter Arbeit“, ein „guter Vertrag abgeschlossen werden“. Heiligenstadt, so Krämer, nimmt nun eine Vorreiterrolle in der Region ein: die Marktgemeinde baut, mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes und des Freistaates Bayern in Höhe von 5,78 Mio. €, sein eigenes Breitbandnetz mit 420 Kilometer Glasfaser. Hilfreich dabei ist auch die ehemalige „Nato-Leitung“, die von Bamberg nach Grafenwöhr durch das Gemeindegebiet läuft.
Mit der Unterschrift des Betreibervertrages im Beisein der Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates Monika Schenk Gräfin von Stauffenberg (CSU) und Bernd Büttner (Bürgernähe), dem 2. Bürgermeister Hans Göller (SPD) sowie der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU), beginnt der nächste Abschnitt. An die Firma LAN-Consult aus Hamburg wurde die Feinplanung des Breitbandnetzes vergeben. Ihr obliegt es nun, die Planung für das 77 km2 große Gemeindegebiet bis zu den einzelnen Häusern zu machen. Dazu gehört auch eine Nutzungsvereinbarung mit den Grundstückseigentümern. Martin Leybold von der Lemka GmbH verwies darauf, dass für die Einrichtung eines Anschlusses am Haus, jeweils die per Post zugestellte Nutzungsvereinbarung unterschrieben werden müsse.
Bürgermeister Krämer dankte der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, die nach Verabschiedung des Bundesförderprogrammes die Marktgemeinde Heiligenstadt i. OFr. tatkräftig unterstützt hat. Darüber hinaus lobte er Martin Leybold, der für den technischen Part zuständig ist und bedankte sich bei Rechtsanwalt Alexander Ruhrmann für die juristische Begleitung. Besonderer Dank galt auch den Gemeinderäten für die zukunftsweisenden Beschlüsse, bei denen es um sehr viel Geld für die Kommune geht. Die Marktgemeinde hat mit diesem Projekt eine große Chance, eine besondere Stellung im Städtedreieck Bamberg, Bayreuth, Nürnberg einzunehmen.
Die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner betonte: ,,Hier in Heiligenstadt ist ein Bürgermeister, der für eine nachhaltige Lösung entschieden vorangegangen ist. Eine ganz große Herausforderung.“ Dazu verwies sie darauf, wie wichtig zukunftsträchtige Entscheidungen wie der Breitbandausbau für den ländlichen Raum sind und lobte Heiligenstadt für seine mutige Entscheidung, ein eigenes Glasfasernetz aufzubauen.
Heiligenstadt ist vor zwei Jahren aus dem bayerischen Programm aus- und ins Bundesförderprogramm umgestiegen. Damit stehen für die 8,6 Mio. € große Investition in die Infrastruktur Breitband 4,88 Mio. € Bundesförderung und 900.000 € Co-Finanzierungsmittel des Freistaates Bayern zur Verfügung. Heiligenstadt hofft auf weitere Co-Finanzierungsmittel aus München, womit die Eigenbelastung der nicht sehr finanzstarken Gemeinde gemildert werden könnte. Die Marktgemeinde hofft, dass nach der Bauausschreibung im Herbst eine geeignete Firma gefunden wird, die die 1.327 Haushalte und 150 Unternehmen mit Glasfaser versorgt. In den nächsten 2 Jahren will der Markt Heiligenstadt i. OFr. 420 km Glasfaserkabel, davon 74 km im Tiefbau verlegen. In den nächsten Wochen wird das Anwohnermanagement anlaufen und Bürgerinformationsveranstaltungen durchgeführt werden.
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