Neu gegründete Motorradkontrollgruppe des Polizeipräsidium Oberfranken im Einsatz
OBERFRANKEN. Die neu eingerichtete Motorradkontrollgruppe der Polizei Oberfranken bildet mit speziell geschulten Beamten den neuesten Baustein zu der bereits seit Jahren sehr erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit im Bereich der Hauptrisikogruppe der Motorradfahrer. Am Freitag fand im Beisein des Polizeivizepräsident Udo Skrzypczak im Bereich Weidensees die erste Kontrolle statt.
Seit Jahren betreibt die oberfränkische Polizei umfangreiche Anstrengungen, um Motorradunfällen vorzubeugen. Als bestes Beispiel dient dabei die Motorradsternfahrt in Kulmbach, als Bayerns größte Verkehrssicherheitsveranstaltung. Neben präventiven Maßnahmen wie Bildung eines Gefahrenbewusstseins oder baulicher Veränderung des Verkehrsraumes stellen Kontrollen motorisierter Zweiradfahrer den dritten wichtigen Baustein in der Verkehrssicherheitsarbeit dar.
Obwohl im Jahr 2017 die Zahl von 547 Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Krafträdern im Kontext der Gesamtunfallzahl von 33.049 relativ niedrig erscheint, gibt die Zahl von 500 verletzten und acht getöteten Bikern doch Grund zur Besorgnis. Demnach sind Motorradfahrer der Hauptrisikogruppe für schwere Verkehrsunfälle zuzurechnen, wobei in der Hälfte der Fälle die Unfallursache von ihnen selbst ausgeht.
Während sich der überwiegende Teil der Motorradfahrer an die Verkehrsregeln hält und eine angepasste Fahrweise an den Tag legt, versuchen einzelne Fahrer durch immer rasantere Fahrweise und illegale Umbauten an ihren Maschinen, Anerkennung und Respekt innerhalb der Szene zu gewinnen. Daraus resultieren erhöhte Unfallzahlen, eine Mehrung der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer sowie Belästigungen durch übermäßigen Verkehrslärm.
Da dies nicht nur für Oberfranken gilt und sich in allen anderen Regierungsbezirken ein ähnliches Bild abzeichnet, initiierte das Bayerische Staatsministerium des Inneren und für Integration die Einrichtung von Motorradkontrollgruppen in allen bayerischen Polizeipräsidien.
Spezialisierte Beamte
Insbesondere die technischen Veränderungen an den Maschinen stellen besondere Anforderungen an die Kontrollbeamten und setzen versierte Fachkenntnisse voraus. Die Polizei Oberfranken verfügt bereits über einige spezialisierte Beamte, die aus ihrer langjährigen Erfahrung eigeninitiativer Kontrollen schöpfen können. Nun geht es darum, dieses Wissen zu bündeln, auszubauen und auf aktuellstem Stand zu halten, um dem polizeilichen Gegenüber noch mehr auf Augenhöhe begegnen zu können.
Die elf Mitglieder der Gruppe rekrutieren sich von verschiedensten Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberfranken und werden zukünftig, vorrangig in den Sommermonaten, Kontrollen im gesamten Bereich des Regierungsbezirkes durchführen.
Darüber hinaus soll die Gruppe eine fachspezifische Instanz in Sachen Motorradsicherheit darstellten und Dienststellen sowie Behörden hinsichtlich baulicher Verbesserungen von Motorradstrecken und Unfallschwerpunkten beraten.
Polizeivizepräsident Udo Skrzypczak betonte zur Einführung: „Wir haben, nicht zuletzt durch die Motorradsternfahrt in Kulmbach, ein sehr gutes Verhältnis zu den Motorradfahrern und setzen auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit der Szene. Die Motorradkontrollgruppe dient dazu, schwarze Schafe herauszufiltern und letztlich auch dazu, den guten Ruf der anständigen Biker zu erhalten.“
Erste Kontrolle
Nach der Einführungsveranstaltung in den Räumen der Polizei Pegnitz, startete die Gruppe zu ihrer ersten Kontrolle auf die Bundesstraße B2 nach Weidensees. Der Andrang der Zielgruppe hielt sich in Grenzen, so stand die erste Aktion eher unter dem Aspekt des gegenseitigen Kennenlernens der Gruppenmitglieder. Während nur einzelne Kraftradfahrer beanstandet werden mussten, bewiesen die Motorradkontrollspezialisten bei der ein- oder anderen Kontrolle bereits hier ihre hohe Fachkompetenz.
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