Caritas und Diakonie fusionieren ihre Bamberger Altenpflegeschulen

Aufsichtsgremien haben Bildung einer Schulträger gGmbH beschlossen

Die Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege St. Marien und die Evangelische Berufsfachschule für Altenpflege sollen zu Jahresbeginn 2019 in eine Caritas-Diakonie Schulträger gGmbH mit Sitz in Bamberg eingehen. Diese Gesellschaft gründen der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e. V. und das Diakonische Werk – Innere Mission – Bamberg-Forchheim e. V. als gleichberechtigte Partner. Diesem Vorhaben haben die Aufsichtsgremien der beiden Verbände – die bisher Träger der Schulen sind – zugestimmt.

Derzeit betreiben der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e. V. und das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim noch jeweils eine eigene Berufsfachschule für Altenpflege in Bamberg. Beide Schulen sollen in die gemeinsame Caritas-Diakonie Schulträger gGmbH eingebracht werden. Damit wollen Caritas und Diakonie die Voraussetzungen für die generalistische Pflegeausbildung schaffen. Auf Grund einer Gesetzesänderung wird diese in zwei Jahren starten. Ab September 2020 werden die Schulen neben der Altenpflege auch Krankenpflege und Kinderkrankenpflege in einer gemeinsamen Pflegeausbildung anbieten.

Beide bisherige Schulen werden zunächst fortbestehen und den letzten der jetzt noch laufenden Ausbildungsjahrgänge im Juli 2022 beenden.

Für den neuen Schulträger soll auch ein neues Schulgebäude entstehen. Die neue Schule soll Platz bieten für sechs Klassen sowie für universitäre Bildung.

Denn die Schule soll pro Jahr zwei Pflegeklassen bilden. Die Schülerinnen und Schüler werden – wie bisher – im dualen System ausgebildet. D.h.: Sie haben zum einen eine Lehrstelle in einer Pflegeeinrichtung (Pflegeheim, Sozialstation) und zum anderen Unterricht in der Schule.

Zusätzlich soll eine einjährige Ausbildung angeboten werden. Denn Voraussetzung für die Pflegeausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss. Wer nur einen niedrigeren Abschluss hat, kann hier die Qualifikation erwerben, mit der sie oder er in die dreijährige Ausbildung integriert werden kann. Dies ist auch für Rückkehrer ins Berufsleben wichtig, um in die Pflege einsteigen zu können.

Außerdem streben Caritas und Diakonie die Zusammenarbeit mit einer Universität an. Mit ihr zusammen wollen sie eine akademische Ausbildung anbieten, die zum Bachelor führt. Dies könnte ein Studiengang mit Schwerpunkt Pflegemanagement sein. Denn Führungskräfte in der Pflege sind stark nachgefragt. Zudem ist langfristig mit einer Akademisierung der Pflegeberufe zu rechnen, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits erfolgt ist.

Die ökumenische Altenpflegeschule ist in Bayern ein Pilotprojekt und soll auf den ganzen Freistaat ausstrahlen. Sie will beispielhaft die enge Verzahnung der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände verwirklichen und zugleich die innovative Kraft einer umfassenden Ausbildung im Pflegebereich zeigen. Gute Ausbildungsbedingungen sollen dazu beitragen, dass Caritas und Diakonie genügend Personal für eine qualitativ hochwertige Pflege finden.