Klinikum Bamberg veranstaltete Streifzug durch die Geschichte

Führung durch die Klink für Frauenheilkunde im Beisein von Nachfahren des ersten Direktors

Prof. Burkhard Schauf und Dr. med. Hans-Martin Enzinger führten zusammen Nachfahren des ersten Direktors, dem Königlich Bayerischen Hofrat Professor Dr. med. Friedrich Göttling, durch das Haus

Prof. Burkhard Schauf und Dr. med. Hans-Martin Enzinger führten zusammen Nachfahren des ersten Direktors, dem Königlich Bayerischen Hofrat Professor Dr. med. Friedrich Göttling, durch das Haus

Am 14. Juli fand im Klinikum Bamberg ein offizieller Rundgang durch die Klinik für Frauenheilkunde statt. Die Chefärzte Prof. Burkhard Schauf und Dr. med. Hans-Martin Enzinger führten zusammen Nachfahren des ersten Direktors, dem Königlich Bayerischen Hofrat Professor Dr. med. Friedrich Göttling, sowie Vertreter der Presse durch das Haus. Professor Dr. Friedrich Göttling gilt als Wegbereiter der heutigen Klinik für Frauenheilkunde, die schon immer einen ausgezeichneten Ruf genoss und von vielen Bambergern liebevoll „Storchennest“ genannt wurde. Im Jahre 1901 hatte er erfolgreich die schwere Geburt des Erbprinzen Luitpold von Bayern geleitet und war daraufhin als Dank für seine Verdienste von König Ludwig III. – dem Großvater des Erbprinzen – zum „Königlich Bayerischen Hofrat“ ernannt worden. Die gesamte Hebammenschule und Entbindungsanstalt stand seitdem unter der besonderen Gunst des Bayerischen Königshauses.

Am 7. März 1865 in Bamberg geboren, war Friedrich Göttling im Jahre 1900 zum Direktor der Bamberger Hebammenschule und Entbindungsanstalt berufen worden. Ein Jahr später erhielt er den Professorentitel. Mit Beginn seiner Direktorenposition modernisierte und erweiterte er die 1780 gegründete Hebammenschule und die Entbindungsanstalt – oft auch gegen den Widerstand der Behörden in München und Bamberg sowie den umliegenden Universitätskliniken. 1904 erteilte ihm der König die Genehmigung für einen Neubau. Der Umzug an den Markusplatz erfolgte im März 1906. Schon bald darauf wurden hier mehr Geburten verzeichnet als an den Universitätskliniken Erlangen und Würzburg zusammen. Um die finanzielle Unabhängigkeit der fortschrittlichen Bamberger Institute sicherzustellen, wurden sie 1907 auf die direkte finanzielle Verwaltung der „Königlichen Administration der unmittelbaren Stiftungen“ übertragen. Professor Dr. Göttling verblieb bis zum Juni 1929 auf seinem Posten, als er sich wegen eines Herzleidens in den Ruhestand versetzen ließ. Damit hatte er fast 40 Jahre in den Anstalten gearbeitet und sie nahezu 30 Jahre davon als Direktor geleitet.

Nachdem das Bamberger Klinikum am Bruderwald 1984 fertiggestellt wurde, konnten das Städtische Krankenhaus und die Staatliche Frauenklinik in einem Gebäude zusammengeführt werden. Am 29. Februar 1984 zog die Frauenklinik vom Markusplatz an den Bruderwald in die Buger Straße um und wurde damit unter die Trägerschaft der Stadt gestellt. 2004 wurde die Sozialstiftung Bamberg als Zusammenschluss der städtischen Stiftungen im Gesundheits- und Sozialwesen gegründet. Heute erblicken jährlich mehr als 2.200 Kinder in der Klinik für Frauenheilkunde das Licht der Welt. Sie fungiert als Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg und Klinik der Maximalversorgung.