Sendungsfeier für Religionslehrkräfte im Bistumshaus Bamberg
Erzbischof Schick: „Religion ist wichtiges Wertefach“
Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, die Unterscheidung zwischen Hören und Zuhören neu zu lernen. „Noch nie wurde in der Menschheitsgeschichte so viel gehört wie heute. Und noch nie wurde so wenig zugehört wie heute“, sagte Schick am Freitag bei der Sendung von zukünftigen Religionslehrerinnen und -lehrern im Bamberger Bistumshaus St. Otto. Durch Smartphones, Kopfhörer, Radio, Fernsehen und Werbung sei ständig etwas zu hören, weshalb viele kein offenes Ohr mehr für ihre Mitmenschen und für die Stimme Gottes hätten, so der Erzbischof.
„Wir befinden uns im Turbohören, das durch Zappen von Programm zu Programm in den sozialen Medien verstärkt wird“, sagte Schick. Die unzählig vielen Worte verhinderten, dass die wirklich wichtigen zum Herzen gelangten, wo sie Einsicht und gutes Tun bewirken. Hören und Zuhören sei ein sehr komplexer Vorgang und ein wichtiges Thema, das er den angehenden Lehrkräften als Lebensaufgabe mit auf den Weg geben wolle. „Hören und Zuhören zu lehren, muss eines ihrer wichtigsten Lernziele sein.“ Zunächst sollten sie selbst den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen zuhören, um Einsicht zu bekommen, was diese bewegt und in ihnen vorgeht. Dann müssten sie auch ihren Schülerinnen und Schülern das Zuhören lehren wozu auch das Abschalten gehöre, damit aus den gehörten guten Worten Frucht werde für Beruf, Leben und Familie.
Religionsunterricht sei ein wichtiges Wertefach in allen Schularten und müsse erhalten bleiben. „Es zu pflegen und ihm Priorität zu verleihen, ist notwendig, damit nicht nur der materielle Standard in Deutschland gewahrt bleibt, sondern auch der hohe Standard unserer menschenfreundlichen, gerechten, friedlichen Lebenskultur, die vom Christentum inspiriert ist“, so der Erzbischof.
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