Kulmbacher Kanonenkugel auf Reisen durch halb Bayern
KULMBACH. Das Geschoss war seit dem Dreißigjährigen Krieg erst im Kulmbacher Erdreich und schließlich auf der Plassenburg gelegen. Rund 400 Jahre später trat es in „diebischen Händen“ eine unfreiwillige Reise in die Oberpfalz an, bevor sie Anfang Juli wieder an seinen Bestimmungsort gelangte.
Ende Mai war die Kanonenkugel – ein beliebtes Anschauungsobjekt bei Führungen auf der Plassenburg – im Rahmen einer Führung verschwunden. Die Polizei ermittelte und bat auch um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Diese führten letztlich zum Erfolg, da aufmerksame Bürger den entscheidenden Hinweis auf den Dieb und damit auch den Aufenthaltsort des geschichtsträchtigen Relikts geben konnten. Ein 29-jähriger Mann aus Regensburg besichtigte anlässlich eines Besuchs in Kulmbach die Burg und war von der vier Pfund schweren Kugel offenbar so angetan, dass er diese kurzerhand in einem unbeobachteten Moment verschwinden ließ.
Als er wieder zuhause war und mit seiner Tat konfrontiert wurde, zeigte er sich jedoch einsichtig und brachte sein Diebesgut reumütig zu einer Regensburger Polizeidienststelle. Während nun die Justizbehörden über seine Tat entscheiden müssen, konnte das Objekt der Begierde zwischenzeitlich wieder nach Kulmbach überführt und am Bestimmungsort an die glücklichen rechtmäßigen Besitzer übergeben werden, so dass sich auch künftige Besucher an der „Geschichte zum Anfassen“ erfreuen können.
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