Spitzenforscherin aus Oxford kommt an die Universität Bayreuth
Die britische Physikerin Prof. Dr. Laura Herz von der Universität Oxford hat den renommierten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten und wird in den nächsten Jahren regelmäßig an der Universität Bayreuth forschen und lehren. Im Rahmen einer Feierstunde am 28. Juni 2018 in Berlin nahm die international hochangesehene Wissenschaftlerin die mit 45.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Anna Köhler vom Physikalischen Institut der Universität Bayreuth wird sie hier die interdisziplinäre Forschung zu anorganischen Halbleiter-Materialien, molekularen Energietransporten und hocheffizienten Solarzellen weiter vorantreiben.
„Wir freuen uns sehr auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit der neuen Humboldt-Preisträgerin. Laura Herz ist eine exzellente Wissenschaftlerin auf zukunftsweisenden Forschungsfeldern, in denen auch die Naturwissenschaften in Bayreuth interdisziplinäre Schwerpunkte gesetzt haben. Gemeinsam werden wir an Projekten arbeiten, von denen Impulse für die künftigen Grundlagen einer nachhaltigen Energieversorgung ausgehen können“, erklärt Prof. Dr. Anna Köhler, die wie ihre britische Kollegin intensiv an organischen und hybriden Halbleitermaterialien forscht.
Mit photophysikalischen Untersuchungen hat die Physikerin aus Oxford Pionierarbeit auf dem Gebiet der Perowskit-Halbleiter geleistet, die heute als ein äußerst vielversprechendes Material für preisgünstige und effiziente Solarzellen anerkannt sind. Zugleich hat sie wegweisende Forschungsergebnisse auf einem damit verwandten Forschungsfeld, dem „Light Harvesting“ (Lichternte), erzielt. Hier geht es darum, die Energiegewinnung und -speicherung in Pflanzen oder Bakterien als Vorbild für neue biomimetische Energietechniken zu nutzen. In beiden Bereichen wird Prof. Herz die interdisziplinäre Vernetzung auf dem Bayreuther Campus weiter verstärken, insbesondere im DFG-Graduiertenkolleg zur „Photophysik synthetischer und biologischer multichromophorer Systeme“ und dem Elitestudienprogramm „Macromolecular Science“. Auch die Kontakte zum Bayerischen Polymerinstitut (BPI) und zu „Solar Technologies Go Hybrid“, einem bayerischen Forschungsnetzwerk zur Solarenergie, sollen intensiviert werden.
„In alle diese Kooperationen wollen wir forschungsbegeisterte Nachwuchstalente einbeziehen und ihnen die Chance geben, sich über ihre eigenen Ideen, Projekte und Pläne mit Laura Herz auszutauschen. Daraus werden sich möglicherweise auch neue Ansätze für die gezielte Förderung von Wissenschaftlerinnen entwickeln, für die sich unsere britische Kollegin seit vielen Jahren an der Universität Oxford engagiert“, sagt Prof. Köhler.
Bereits am 10. Juli 2018 wird die preisgekrönte Physikerin an der Universität Bayreuth eintreffen. Ihre Auszeichnung ist nach dem deutschen Astronomen, Mathematiker und Physiker Friedrich Wilhelm Bessel (1784 – 1846) benannt. Sie wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung an Forscherinnen und Forscher im Ausland vergeben, die sich durch Spitzenforschungsleistungen einen Namen gemacht haben. Der Namenspatron des Preises, der mehr als drei Jahrzehnte an der Universität Königsberg lehrte und forschte, trug als einer der ersten Wissenschaftler in Deutschland dazu bei, naturwissenschaftliche Forschung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Preisträgerin aus Oxford folgt dieser Spur: Sie setzt sich unter anderem in Beiträgen für die BBC dafür ein, das öffentliche Interesse an den Naturwissenschaften zu stärken.
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